Landesbischof Ralf Meister übersendet Glück- und Segenswünsche zum Pessach-Fest
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Landesbischof Ralf Meister übersendet Glück- und Segenswünsche zum Pessach-Fest an die jüdischen Gemeinden in Niedersachsen. In einem Brief an die Gemeinden schreibt er:
Am 4. April beginnt Pessach. Im Namen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover übersende ich Ihnen Glück- und Segenswünsche zu diesem Fest!
In der Bibel wird die Unterdrückung Israels in Ägypten und Gottes rettendes und befreiendes Handeln immer wieder erinnert. Die Vergegenwärtigung dieser Erfahrung hat über das Judentum hinaus eine große Wirksamkeit entfaltet. Die Exodus-Tradition ist weltweit zu einem Schlüsseltext für Befreiungsbewegungen geworden.
Mit dieser großen Erfahrung für das Volk Israel wurde innerhalb der christlichen Theologie die Befreiungstheologie in Lateinamerika begründet. Eine Bewegung, die in den Stimmen der Armen und Unterdrückten ihren Ausgangspunkt nahm. Gott hört die Stimmen der Leidenden und Deportierten. Die Proteste gegen die Rassentrennung in Amerika und die Apartheid in Südafrika gründeten ebenso in der Auslegung dieser Exodus-Erzählung. So ahnen wir auch als Christen, welche existentielle Bedeutung dieses Fest für die Gemeinschaft der Jüdinnen und Juden hat.
Dass G’tt sein Volk Israel aus der Sklaverei befreite und die Freiheit schenkte, ist ein Grunddatum der jüdischen Glaubensgeschichte.
Zugleich wird damit aber auch unsere christliche Gesellschaft an die Verantwortung gegenüber unseren älteren Geschwistern im Glauben erinnert. In Zeiten wachsenden Antisemitismus und offener Judenfeindschaft müssen wir als Christen offen und mutig gegen jede Form der Judenfeindschaft eintreten.
Die Erinnerung an Gottes errettendes und befreiendes Handeln verbindet unsere Glaubensgemeinschaften.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Gemeinden ein Chag Sameach,
Ihr Ralf Meister