Erklärung von Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann zur Entscheidung des Kirchensenates
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Der Senat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat gestern Abend - wie bereits vor wenigen Wochen die Landessynode – weit reichende Beschlüsse gefasst:
1.Der Sitz der Landessuperintendentur für den Sprengel Ostfriesland wird von Aurich nach Emden verlegt,
2.Sitz der Landessuperintendentur für den neuen Süd-Sprengel wird Hildesheim, Landessuperintendent wird Eckhard Gorka,
3.Dr. Burghard Krause wird zum 1. 9. 2007 zum Landessuperintendenten für den Sprengel Osnabrück ernannt.
Mir ist deutlich, dass diese Entscheidungen auch Diskussionen auslösen. Aber laut Verfassung unserer Kirche haben Landessynode und Kirchensenat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, derartige Weichenstellungen zu veranlassen.
Es ist für alle Beteiligten in der Kirchenleitung, seien sie hauptamtlich oder ehrenamt-lich tätig, nicht leicht, notwendige Veränderungen einzuleiten. Ausdrücklich möchte ich ihnen danken, dass sie den Mut haben, auch unpopuläre Entscheidungen zu tref-fen und unsere Landeskirche auf diese Weise auf der Grundlage der beschlossenen Einsparmassnahmen (Aktenstück 98 der Landessynode) zukunftsfähig zu gestalten.
Die Verlegung des Sitzes der Landessuperintendentur für den Sprengel Ostfriesland von Aurich nach Emden soll gewährleisten, dass mit dem neuen Zuschnitt des Sprengels der Kirchenkreis Emsland-Bentheim besser angebunden ist und das Zu-sammenwachsen zu einer neuen Einheit erleichtert wird. Zudem bleibt auf diese Weise in dieser wichtigen Stadt auf Dauer die Präsenz der Landeskirche erkennbar.
Die Argumente für den Sitz der Landessuperintendentur im neuen Süd-Sprengel wurden auch mit Blick auf etliche Eingaben intensiv beraten. Die Entscheidung fiel für Hildesheim. Anschließend wurde Eckhard Gorka zum Landessuperintendenten des neuen Sprengels ernannt. Dr. Burghard Krause wurde zum 1.9.2007 mit seiner Zustimmung die Stelle des Landessuperintendenten für den Sprengel Osnabrück übertragen.
Ich möchte den Landessuperintendenten Gorka und Dr. Krause ausdrücklich für Ihre Amtsführung danken. Zudem finde ich beachtlich, dass beide nicht in ein Konkur-renzverhältnis zueinander getreten sind, sondern in großer Solidarität die für sie nicht einfache Diskussion wahrgenommen haben. Landessuperintendent Dr. Krause dan-ke ich zudem dafür, dass er die mit dem Wechsel verbundenen Belastungen auf sich nimmt. Landessuperintendent Gorka wird offen auf den Sprengel Göttingen zugehen, um die neue Verbindung konstruktiv zu gestalten.
Die Landessuperintendenten Gorka und Dr. Krause haben die Entscheidung des Kir-chensenates wie folgt kommentiert:
„Wir haben Respekt davor, dass die Mitglieder des Kirchensenates die Entscheidung über den Sitz des Sprengels gründlich beraten haben. Wir bedauern, lieb Geworde-nes aufgeben zu müssen. Wir gehen mit Offenheit und positiver Erwartung in die für uns jeweils unterschiedliche neue Konstellation und erhoffen diese Offenheit auch von den Kirchenkreisen und Gemeinden der neuen Sprengelzuschnitte. Wir werden uns dafür einsetzen, dass zusammenwächst, was bisher nicht zusammengehört. Wir sind dankbar, dass uns gerade in schwieriger Zeit brüderliche Gemeinschaft erhalten blieb.“
Hannover, 14.12.2006
Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann