Ausstellung über das Wirken Gerhard Uhlhorns
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"Den Menschen stärken – Die Zukunft gestalten"
Ausstellung in der Marktkirche erinnert an das Wirken Gerhard Uhlhorns
Abt Gerhard Uhlhorn hat im ausgehenden 19. Jahrhundert die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers entscheidend geprägt. Viele Impulse aus seiner Amtszeit sind bis heute im Leben der Landeskirche zu erkennen.
Daran erinnert eine Ausstellung, die am Montag, 25. Februar, um 16 Uhr in der Marktkirche in Hannover eröffnet wird.
Wir laden ein zu einem Pressegespräch
am Montag, 25. Februar, um 11.00 Uhr im Großen Saal des Hanns-Lilje-Hauses, 30159 Hannover, Knochenhauerstraße 33 (Fahrstuhl, H4, Ebene 8).
Ihre Gesprächspartner sind:
Dr. Eckhart von Vietinghoff, Präsident des Landeskirchenamtes Hannover
Dr. Hans Otte, Archivdirektor der Landeskirche
Pastor Frank Uhlhorn, Ururenkel von Abt Gerhard Uhlhorn
Im Anschluss an das Gespräch besteht die Möglichkeit, die Ausstellung anzusehen.
Wir bitten um Ihre Anmeldung zum Pressegespräch per E-Mail an ips.hannover@evlka.de
Gerhard Uhlhorn wurde am 17. Februar 1826 als Sohn eines Schuhmachermeisters in Osnabrück geboren. Nach seinem Abitur studierte er in Göttingen Theologie. Seit Ziel war es, Gemeindepfarrer zu werden. Zunächst blieb er jedoch an der Göttinger Universität als Assistent. Er hielt Vorlesungen über das Neue und Alte Testament. Gleichzeitig schrieb er an seiner Doktorarbeit.
Seine erste Pfarrstelle übernahm er im Dezember 1854. Uhlhorn wurde dank der Fürsprache eines Göttinger Professors zweiter Prediger an der Hof- und Schlosskirche in Hannover. Gleichzeitig übernahm er eine Aufgabe als Hilfsreferent im Konsistorium, dem heutigen Landeskirchenamt. Als Superintendent der Gemeinden rund um den Stadtkern Hannovers baute Uhlhorn neue Kirchen in den rasch wachsenden Vororten der Stadt Hannover. Auf seine Anregung wurden die Christus-, Luther-, Apostel-, Dreifaltigkeits-, Erlöser-, Paulus-, und Michaeliskirche in Hannover gebaut.
Grund für das Wachstum der Vororte sind die Industrieansiedlungen, die Hannovers Umland verändern. Die Menschen kommen, um an den Fabrikstandorten Geld zu verdienen. Ohne soziale Absicherung sind sie oft auf Hilfe angewiesen. Uhlhorn, inzwischen ist er Oberkonsistorialrat, mahnt die Pfarrer, sich mit der Not der Menschen auseinander zu setzen und sich ihrer anzunehmen.
Als Mitbegründer der Henriettenstiftung baut er mit den dort ausgebildeten Diakonissen ein Netz der Hilfe auf. Die Diakonissen gehen in die Häuser der Arbeiter und Bürger, wenn Not herrscht. Sie pflegen Kranke, bringen Essen.
Immer wieder mahnte Uhlhorn, die soziale Frage müsse gelöst werden. Arbeiter dürften nicht ins Elend stürzen, wenn sie krank oder arbeitslos werden.
Uhlhorn ahnt wohl, dass mit dem Beginn der Industrialisierung sich das Ende der Monarchie abzeichnet. Für ihn sind auch die Sozialdemokraten ernst zu nehmende Gesprächspartner. Seinem hartnäckigen Drängen ist es zu verdanken, dass Sozialisten Kirchenvorsteher und Mitglieder der Synode werden durften.
Mit Uhlhorn begann die moderne Gemeindearbeit. Die Diakone aus dem neu gegründeten Stephansstift sollen neue Formen der Gemeindearbeit möglich machen. Um die Menschen für den Arbeitsalltag stark zu machen, sind mehr Angebote nötig als der Gottesdienst am Sonntag und die Bibelarbeit in der Woche.
Die Ausstellung ist vom 25. Februar bis zum 17. März 2002 in der Marktkirche zu sehen. Anschließend steht sie als Wanderausstellung den Kirchenkreisen zur Verfügung.
Gabriele Arndt-Sandrock
- Pressesprecherin -