Startseite Archiv Pressemitteilung vom 28. Mai 2012

Evangelische Kirchen und die katholische Kirche in Niedersachsen unterzeichnen Handlungsempfehlung für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren in Kitas

Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de

+++ Gemeinsame Presseerklärung: Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und Katholisches Büro Niedersachsen, Kommissariat der katholischen Bischöfe Niedersachsens +++

Die evangelischen Kirchen und die katholische Kirche in Niedersachsen unterzeichnen am 29. Mai 2012 in Hannover die Handlungsempfehlung des Niedersächsischen Kultusministeriums zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder. „Wir begrüßen die vorgelegte Handlungsempfehlung für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren. Sie beschreibt die pädagogischen Herausforderungen und pädagogischen Ziele zutreffend, bietet konkrete Praxishilfen und bildet zugleich einen anspruchsvollen Rahmen für die Ausgestaltung der Bildungs- und Erziehungsprozesse in den einzelnen Krippengruppen. Dieser anspruchsvolle Rahmen wird jedoch nicht überall zeitnah und in gleicher Weise erreicht werden können, was uns als Kirchen Sorgen bereitet. Die niedersächsischen Kirchen fordern, den Betreuungsschlüssel für die Krippen zu verbessern", erklärten Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und Prälat Prof. Dr. Felix Bernard für das Katholische Büro Niedersachsen.

Die evangelischen Kirchen und die katholische Kirche in Niedersachsen erklären: "Die Erzieherinnen und Erzieher in unseren Einrichtungen möchten die Ziele der Handlungsempfehlung verwirklichen, um den Kindern sichere Bindungen und Bildung von Anfang an zu ermöglichen. Um die notwendigen Bindungs- und Bildungsprozesse für die Kleinkinder qualitativ gut gewährleisten zu können, ist es aber erforderlich, dass der in Niedersachsen bestehende rechtliche Mindeststandard (Betreuungsschlüssel von zwei Fachkräften für 15 Kinder) für Krippen verbessert wird. Nur dann können wir unseren kirchlichen Trägern von Tageseinrichtungen für Kinder raten, die Handlungsempfehlungen in die Einrichtungskonzeptionen einzuarbeiten! Wir bedauern, dass aufgrund des enormen Ausbaubedarfs an Krippenplätzen und erhöhter laufender Betriebskosten der Betreuungsschlüssel bisher nur vereinzelt verbessert werden konnte. Ausdrücklich möchten wir würdigen, dass inzwischen viele Kommunen den Betreuungsschlüssel erhöht haben, um jungen Familien und ihren Kindern eine qualitativ wertvolle und verlässliche Betreuungsstruktur anzubieten. Umso bedauerlicher ist es, dass eine dritte Kraft derzeit bei der Landesförderung nicht berücksichtigt wird.

Weiterhin sehen die Kirchen mit wachsender Sorge, dass immer mehr gut ausgebildete pädagogische Fachkräfte fehlen werden, um den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz zum 01.08.2013 umzusetzen. Den Trägern fällt es zunehmend schwer, geeignete Fachkräfte zu finden. Alle Beteiligten sind daher aufgefordert, möglichst gute Rahmenbedingungen für die Kindertagesstättenarbeit zu schaffen, um die Attraktivität dieses wichtigen Bildungsbereiches zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken."

Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen sind Träger von rund 1.000 Tageseinrichtungen für Kinder. Die katholische Kirche in Niedersachsen ist Träger von rund 470 Tageseinrichtungen für Kinder.

gez. Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke
Rote Reihe 6, 30169 Hannover
Tel.: 05 11/12 41-331

gez. Prälat Prof. Dr. Felix Bernard
Nettelbeckstraße 11, 30175 Hannover
Tel.: 05 11/28 10 79