Zahlreiche Aktionen zum Jahrestag des Ukraine-Krieges geplant
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Vor einem Jahr, am 24. Februar 2022 attackierte Russland erstmals das Nachbarland Ukraine. Dem Krieg dort sind seither rund 200.000 Menschen zum Opfer gefallen. Mit Demonstrationen und Mahnwachen fordern viele Deutsche jetzt ein Ende der Gewalt.
Osnabrück/Hannover. Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind am Freitag (24. Februar in Niedersachsen und Bremen zahlreiche Demonstrationen für den Frieden und ein Ende der Gewalt geplant. Die spektakulärste Aktion findet zwischen Osnabrück und Münster statt: Dort wollen Friedensinitiativen eine 50 Kilometer lange Menschenkette knüpfen. In den beiden Städten besiegelte vor 375 Jahren der Westfälische Frieden von 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) spricht bei einer Kundgebung in Hannover.
Zu der Menschenkette, die um 16 Uhr geschlossen werden soll, haben sich nach Angaben der Initiatoren bislang rund 15.000 Teilnehmende angemeldet. 17 der 50 Streckenabschnitte seien bereits voll belegt, darunter der gesamte niedersächsische Teil. Im nordrhein-westfälischen Teil zwischen Lengerich und Münster sei noch Platz. Mögliche Lücken sollen mit bunten Bändern geschlossen werden. Zu der Aktion haben rund 100 Gruppen aufgerufen, darunter Kirchen, Gewerkschaften, Vereine, Parteien, Kommunen, Nachbarschaften und weitere Organisationen aus Osnabrück und dem Münsterland.
Die Menschenkette soll den Angaben zufolge bis in die historischen Friedenssäle von Münster und Osnabrück reichen und dem Weg der Friedensreiter bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden folgen. Die Reiter brachten Botschaften zwischen den Rathäusern hin und her. In Ladbergen sollen sich beide Teilketten vereinen. Dann sollen in vielen Kirchen der Region die Glocken läuten. Geplant ist auch eine Schweigeminute für die Opfer von Krieg, Gewalt und Naturkatastrophen. Danach wird das Lied „Give Peace a Chance“ von John Lennon angestimmt.
In Hannover wollen Bürgerinnen und Bürger vor dem Neuen Rathaus gegen den russischen Überfall demonstrieren. Die Kundgebung unter dem Motto „Ein Jahr Krieg in der Ukraine – Lichter für den Frieden“ beginnt um 18 Uhr. Zu den Rednerinnen und Rednern gehören auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister, Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und die Vorsitzende des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen, Oksana Janzen. Aufgerufen haben Kirchen und Gewerkschaften sowie der Freundeskreis Hannover.
In Braunschweig wollen die Menschen ab 16.30 Uhr auf dem Schlossplatz mit Kerzengläsern ein großes Peace-Zeichen als Symbol für den Frieden bilden. „Russland muss seinen Angriffskrieg beenden“, sagte Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) in einem Aufruf. Die Stadt organisiert die Kundgebung gemeinsam mit der evangelischen Kirche und dem Verein „Freie Ukraine Braunschweig“. Auf der Bühne werden zahlreiche Sängerinnen und Musiker unter anderem aus der Ukraine zu Gast sein.
In Bremen lädt die evangelische Kirche um 17 Uhr zu einer zweisprachigen Friedensandacht in den Dom am Marktplatz ein. Gemeinsam mit Ukrainerinnen und Ukrainern wollen Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), der leitende Theologe Bernd Kuschnerus sowie die kirchlichen Friedensbeauftragten Jasper von Legat und Andreas Hamburg der Kriegsopfer gedenken und für den Frieden beten. Alle Besucher erhalten Samen von gelben Sonnenblumen und blauen Kornblumen als Zeichen der Hoffnung. Weitere Veranstaltungen zum Jahrestag sind in Delmenhorst, Oldenburg und Emden geplant.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen