Getöteter Schüler: IGS sieht weiter keine Hinweise auf Mobbing
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Mehr als zwei Wochen nach dem Gewaltverbrechen von Wunstorf ist die hannoversche Landeskirche erneut Spekulationen entgegengetreten, wonach der getötete Schüler vom mutmaßlichen Täter gemobbt worden sein könnte. In der Evangelischen Gesamtschule (IGS) Wunstorf, die der Schüler besuchte, gebe es darauf noch immer keine Hinweise, sagte die landeskirchliche Schuldezernentin Kerstin Gäfgen-Track der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ, Freitag). Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten weiter. Niemand wolle etwas verschweigen oder relativieren.
Mobbing gebe es an der IGS wie an jeder anderen Schule, sagte die Pastorin, die im Landeskirchenamt die Abteilung Bildung und Schulen leitet. Aber zum jetzigen Zeitpunkt lägen der Schule keine Hinweise darauf vor. „Es gibt Taten, die man rational nicht erklären kann. Es gibt eine dunkle Seite im Menschen“, betonte die Theologin.
Alle seien schockiert. „Aber die Schule befindet sich nicht in einer Schockstarre“, sagte Gäfgen-Track laut HAZ. 1.100 Jugendliche würden täglich unterrichtet, Ganztagsangebote aufrechterhalten. Nebenbei gebe es eine Vielzahl an Hilfen, von Notfallseelsorge bis zu Schulsozialarbeit. Am vergangenen Wochenende habe ein Traumaexperte mit den beiden achten Klassen gearbeitet, denen Täter und Opfer angehörten.
Zudem gebe es an der Evangelischen Gesamtschule schon lange einen Gewaltpräventions- und einen Sozialplan, um für Mobbing- oder andere Gewalttaten gewappnet zu sein, erläuterte Gäfgen-Track. „Wir legen großen Wert auf sozial-emotionales Lernen. Daher trifft dieses Verbrechen unsere Schule sehr hart, weil wir schon ganz viel machen und es uns wichtig ist, dass es ein gutes Zusammenleben gibt.“
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen