Startseite Archiv Nachricht vom 02. Februar 2023

Tod eines 14-Jährigen: Corvinuskirche in Wunstorf gestaltet Andacht

Ortspastorin: „In unserem Stadtteil ist etwas Unfassbares geschehen“

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Der Tod eines 14-jährigen Jugendlichen aus Wunstorf bei Hannover hat die Menschen vor Ort schwer erschüttert. Für diesen Sonntag plant die örtliche Kirchengemeinde eine Andacht, in der Trauer und Sprachlosigkeit einen Ort finden sollen.

Wunstorf. Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-jährigen Schülers aus Wunstorf bei Hannover bietet die örtliche Kirchengemeinde an diesem Sonntag (5. Februar) eine öffentliche Andacht an. Sie beginnt um 11 Uhr in der evangelischen Corvinuskirche, wie der Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf am Donnerstag mitteilte. „In unserem Stadtteil ist etwas Unfassbares geschehen“, sagte Gemeindepastorin Franziska Oberheide. „Am Sonntag wollen wir dem Raum geben, was diese Tat in uns ausgelöst hat.“ Oberheide gestaltet die Andacht gemeinsam mit Ortsbürgermeister Frank Zülich (SPD). Zudem soll die Kirche von Freitag bis Sonntag tagsüber für Trauernde geöffnet sein.

Der Schüler wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft mutmaßlich von einem gleichaltrigen Bekannten aus Wunstorf getötet. Beide Jugendliche besuchten verschiedene achte Klassen an der Evangelischen Integrierten Gesamtschule in Wunstorf. Der Tatverdächtige sitzt wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Die Obduktion ergab „stumpfe Gewalteinwirkung“ als Todesursache.

„Viele Menschen haben nicht gedacht, dass so etwas in unserem beschaulichen Wunstorf passieren könnte“, sagte die stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises, Christa Hafermann, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie erlebe vor Ort eine große Ratlosigkeit. Es stellten sich viele Fragen, wie es zu einer solchen Tat kommen konnte. „Ich erlebe ganz viel Mitgefühl mit den Eltern, die ihr Kind verloren haben“, sagte Hafermann. Viele Menschen seien schockiert, dass ein so junges Leben so grausam zu Ende gehen könne. Sie fragten sich auch, wie es der Familie des mutmaßlichen Täters gehe. Manche legten Blumen am Fundort des Leichnams nieder. In der Nähe dieses Ortes liegt die Corvinuskirche.

Die Kirche ist den Angaben zufolge am Freitag und Sonnabend jeweils von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr für alle Menschen geöffnet. Dort könnten Kerzen angezündet und Gebete an eine Tafel geschrieben werden, hieß es. Jeweils von 16 bis 18 Uhr steht eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger für Gespräche zur Verfügung.

Der Leichnam des getöteten Schülers war in der vergangenen Woche nach einer groß angelegten Suche auf einem Brachgelände am Rande des Dorfes Blumenau bei Wunstorf gefunden worden. Der Junge war am Abend zuvor nicht von einer Verabredung mit einem Mitschüler zurückgekehrt und als vermisst gemeldet worden. Der Mitschüler gab zu, den Jungen getötet und seinen Leichnam versteckt zu haben.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen