Lernhilfe der Elisabethkirche Langenhagen gewinnt Niedersächsischen Integrationspreis
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Es ist schon ein paar Tage her, aber die Erinnerung an diesen Tag lockt ihnen immer noch ein Lächeln aufs Gesicht: Ende November fuhren Inge Collatz und Pastorin Bettina Praßler-Kröncke aus der Elisabeth-Kirchengemeinde nach Hannover, um im Alten Rathaus an einer Preisverleihung teilzunehmen. Mit dabei waren vier ehrenamtlich Tätige und fünf Kinder und Jugendliche; sie alle sind Teil des Projektes Lernhilfe, das vor rund sechs Jahren in der Langenhagener Kirchengemeinde aufgebaut wurde und sich seither zu einem echten Erfolgsprojekt entwickelte.
Mitte des Jahres schon hatten die Elisabeth-Kirchengemeinde und die ehrenamtliche Projektleiterin Inge Collatz die Nachricht erhalten, dass das Lernhilfe-Projekt für Kinder aus geflüchteten Familien zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des diesjährigen Niedersächsischen Integrationspreises gehört. Nun stand die feierliche Verleihung an.
Nach einer kurzen Stärkung auf dem Weihnachtsmarkt wurde es für die Jugendlichen gleich aufregend, denn im Alten Rathaus erwarteten sie Redakteurin Sophie Mühlmann und ein Team vom NDR, um ein Interview für die Sendung „Hallo Niedersachsen“ aufzuzeichnen. „Wir sind stolz, dass wir diesen Preis gewonnen haben“, erzählte der zehnjährige Salem Arab. Er freue sich schon auf die Ausflüge, die die Lernhilfe dank des Preisgeldes unternehmen könne. Die Freude ist auch bei den Ehrenamtlichen groß: Der Preis, der in diesem Jahr an vier Projekte vergeben wurde, ist mit jeweils 6.000 Euro dotiert.
Anschließend wurde die feierliche Preisverleihung durch Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil und den neuen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, eröffnet. Weil betonte, dass Niedersachsen im Jahr 2022 mehr Geflüchtete aufgenommen habe als 2015 – eine riesengroße Aufgabe für das Land. Niedersachsen sei dabei auch auf Initiativen aus der Gesellschaft angewiesen und zum Glück gebe es viele tolle Projekte im Land. 150 von ihnen hatten sich für den diesjährigen Integrationspreis beworben.
Die Lernhilfe aus Langenhagen wurde im Alten Rathaus gleich als erstes Projekt mit einem liebevollen kleinen Imagefilm den mehr als 100 versammelten Gästen vorgestellt. Die Laudatio für das Projekt hielt Sabina Kaluza, Künstlerin und Präsidentin des Vereins KreativRegion. Sie hob hervor, dass alle Menschen beim Aufwachsen durch ihre Eltern und die Familie Lernhilfe zum Leben brauchen. „Was aber machen die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern durch Krieg und Flucht selbst aus ihren Zusammenhängen gerissen sind und ihren Kindern diese Hilfe nicht geben können?“, fragte sie. Genau an diesem Punkt setze das Langenhagener Projekt an, indem es Kindern und Jugendlichen nicht nur Hilfe beim Erlernen einer neuen Sprache biete, sondern sie auch beim Ankommen in einem fremden Land mit fremder Kultur unterstütze.
Im Anschluss an die Laudatio nahmen Inge Collatz und Bettina Praßler-Kröncke die Auszeichnung von Stephan Weil und Deniz Kurku entgegen. Projektleiterin Collatz nutzte die Gunst der Stunde und lud den Ministerpräsidenten ein, sich doch im späteren Ruhestand bei der Lernhilfe zu engagieren – er sei herzlich willkommen.
„Unsere Kinder und Jugendlichen, die Ehrenamtlichen und ich als Pastorin waren begeistert von diesem Abend“, erzählte Bettina Praßler-Kröncke im Anschluss. „Wir alle wurden mit sehr viel Respekt empfangen, der Ministerpräsident nahm sich Zeit und die Laudatorin setzte sich nach der Preisverleihung noch zu uns, um über das Projekt zu sprechen.“ Dabei erzählte Kaluza auch, dass sie gerne noch viel mehr über die Lernhilfe erzählt hätte, ihr aber nur wenige Minuten zur Verfügung standen.