Karin Powser bekommt Bundesverdienstorden
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Hannover, Berlin (epd). Die hannoversche Fotografin und Mitbegründerin des Straßenmagazins „Asphalt“ Karin Powser wird heute Abend in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Mit ihren Porträts von Menschen, die auf der Straße leben, habe Powser Zeitdokumente geschaffen, die den Blick auf obdachlose Menschen verändert haben, teilt das Bundespräsidialamt mit. Asphalt-Geschäftsführer Georg Rinke sagte am Sonnabend in Hannover: „Ich kenne niemanden, der diesen Orden mehr verdient hat. Es ist eine persönliche Auszeichnung für ihre Lebens-Leistung, in zweiter Linie ist es aber auch eine Auszeichnung für die Leistung, die Straßenzeitungen weltweit täglich erbringen.“
Am Tag des Ehrenamts werden in Berlin 15 Bürger für ihren gesellschaftlichen Einsatz geehrt. Das Motto der Ordensverleihung lautet „Mitmenschlichkeit leben: Wege aus der Armut schaffen“.
Powser hat viele Jahrzehnte lang als Fotografin für das Straßenmagazin „Asphalt“ gearbeitet. Ihre großformatigen Bilder von Menschen, die auf der Straße leben, wurden in ganz Deutschland ausgestellt und haben internationale Preise gewonnen. Darüber hinaus hat sich die heute 74-Jährige lange Zeit im Kontaktladen Mecki des Diakonischen Werks Hannover ehrenamtlich für Obdachlose engagiert. Powser lebte selbst von 1971 bis 1984 auf der Straße. Sie schreibt noch immer regelmäßig Kolumnen für „Asphalt“.
Zu der Ordensverleihung sagte sie: „Dass ich so viel Erfolg mit meinen Fotos haben und meine Bilder in Ausstellungen zu sehen sein würden, war nicht vorauszusehen.“ Es erfülle sie aber mit Freude und mit einiger Genugtuung. „Schließlich hatten mich 'die da Oben' ja längst schon aufgegeben und waren sich alle sicher, dass ich mich eher früher als später tot saufen würde.“