Startseite Archiv Nachricht vom 21. Oktober 2022

Marktkirche: Antisemitismus-Beauftragter Klein spricht und musiziert

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Hannover. Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, spricht bei einer Gedenkveranstaltung am 84. Jahrestag der Reichspogromnacht (9. November) in der evangelischen Marktkirche in Hannover. Außerdem spielt er mit dem „Diplomatischen Streichquartett“ Stücke der jüdischen Komponisten Alexander von Zemlinsky und Erwin Schulhoff, wie die Veranstalter mitteilten. Anschließend liest die Schauspielerin Magdalene Artelt das Kapitel „Die Arbeit der Engel“ aus dem Buch „Atlas eines ängstlichen Mannes“ von Christoph Ransmayr. Artelt und Klein sind verheiratet.

Die Reichspogromnacht vor 84 Jahren habe die zunehmende Entrechtung und Verfolgung jüdischer und nichtjüdischer Menschen in Deutschland durch das nationalsozialistische Regime für alle sichtbar gemacht, heißt es in der Ankündigung. Das jüdische Musikzentrum „Villa Seligmann“ aus Hannover erinnert seit mehreren Jahren mit Gedenkkonzerten an die Verbrechen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten die Nazis in ganz Deutschland rund 1.200 Synagogen nieder, zerstörten mindestens 8.000 jüdische Geschäfte und verwüsteten Tausende von Wohnungen. Mehr als 100 Jüdinnen und Juden wurden allein in dieser Nacht ermordet.

Felix Klein ist bereits einige Tage zuvor Gast in der Marktkirche. Am Vorabend des Reformationstags (30. Oktober, 19.30 Uhr) spricht er mit dem evangelischen Landesbischof Ralf Meister und weiteren Gästen über den Kampf gegen den Antisemitismus. Die Bundesregierung hatte Klein im Jahr 2018 zum ersten Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus ernannt. Die Veranstaltung am 9. November organisiert die Villa Seligmann aus Hannover gemeinsam mit dem evangelischen Stadtkirchenverband und der Marktkirche.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen
„Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“ – darum geht es in der Marktkirche in Hannover. Foto: Jens Schulze
„Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“ – darum geht es in der Marktkirche in Hannover. Foto: Jens Schulze

Veranstaltungshinweis

Am Sonntag, 30. Oktober, dem Vorabend des Reformationstags, laden die Hanns-Lilje-Stiftung und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers um 19.30 Uhr zur jährlichen Veranstaltung „Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“ in die Marktkirche in Hannover ein. Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, hält einen Impulsvortrag zum Thema „Der Kampf gegen Antisemitismus – Lackmustest für Kirche und Gesellschaft“.