Konfi-Camp im Eichfeld zu Besuch im Schloss Mansfeld

Harzer Land. Ein prunkvoller Kronleuchter bestimmt den Raum. Das dunkle Holz der Zimmerdecke ist verziert, ebenso die Fenster. Die Wände schmücken antike Bilder in vergoldeten Rahmen und einzelne Geweihe. Ab und an flackert das Licht. Willkommen in Schloss Mansfeld im Ostharz, unweit der Stadt, in der Martin Luther seine Kindheit verbrachte. Und mittendrin 56 Jugendliche, Teamende, Diakon David Scherger sowie die Pastor*innen Christina Abel und Uwe Rumberg-Schimmelpfeng. Was so anstand die Woche? Das Chaosspiel auf dem Außengelände, Workshops zu 500 Jahren Bibelübersetzung, „Schlag die Teamerin“ und Talentabend – das Konfi-Camp vom 14. bis 19. August auf Schloss Mansfeld für Konfirmand*innen aus dem Eichsfeld sowie Nienstedt-Förste und Eisdorf-Willensen war ein voller Erfolg und so vielfältig vom Programm und den Eindrücken her, dass die Jugendlichen ganz begeistert waren. Natürlich waren auch ein Besuch in der Lutherstadt Eisleben, in Luthers Geburtshaus und Sterbehaus und der Taufkirche geplant.

Heute dürfen alle ein (christliches) Vorbild auswählen – aus den Möglichkeiten Nelson Mandela, Mutter Teresa, Albert Schweitzer, Malala Yousafzai, Franz von Assisi, Astrid Lindgren, Greta Thunberg, Emma Watson, Sophie Scholl, Carsten Stahl und Rosa Parks. Dazu eine Darstellungsform aus dem Methodenpool und schließlich bereiten die Jugendlichen ihre Präsentation in Kleingruppen vor. Nach der Mittagspause geht’s los mit den Präsentationen, danach ist noch der große Talentabend geplant, dem schon viele entgegenfiebern. Das Mitmachen ist freiwillig, wer nicht möchte, feuert die anderen an. Und es sind richtig tolle Talente dabei: so zum Beispiel ein Zaubertrick, Klavier spielen, tanzen, aus eigenem Buch vorlesen und töpfern, das anhand von Fotos gezeigt wird.

Die Jugendlichen erlebten eine erlebnisreiche Woche, die ihnen wohl lange in Erinnerung bleiben wird. Was sie besonders schön fanden? So sagt Nele, 13 Jahre, aus Gieboldehausen: „Ich fand das Spiel zu Luthers Leben auf dem Schlossgelände am allerbesten.“ Und Matilda, 13 Jahre, aus Duderstadt, meint: „Mich begeistern die vielen unterschiedlichen Workshop wie basteln und gestalten – oder heute das Ausarbeiten von animierten Videos zu unserem Vorbild Marc Aurel, das wir ausgewählt haben.“  Teamerin Michelle, 20 Jahre, aus Wollershausen findet: „Die Schlossatmosphäre ist wirklich sehr schön! Bei der ‚Schlag den Teamer-Runde war der Blaue Saal in ein besonderes Licht getaucht und wir haben laut applaudiert. Alle wurden mit Respekt behandelt und derjenige, der gerade dran war, laut bejubelt und angefeuert. Echt toll!“ Gemeinschaft ist ein gutes Stichwort für dieses Konfi-Camp in ganz besonderer Kulisse. Pastorin Christina Abel aus Duderstadt beschreibt: „Ganz besonders berührende Momente waren der ‚Schlag die Teamerin‘-Abend im Blauen Saal, als alle sich gegenseitig Mut machten, eine Gemeinschaft bildeten. Oder auch die Gottesdienste in der Kapelle, die mucksmäuschenstillen Momente neben dem Trubel. Oder auch heute, als viele Jugendliche als persönliche Vorbilder ihre Eltern nannten. Es waren so viele berührende, kostbare Momente. Und wenn wir hier zeigen können, wie sehr eine Gemeinschaft tragen kann, dann haben wir sehr viel bewirkt.“ Und das Fazit von David Scherger: „Es erfüllt mich sehr, mitzuerleben, wie sich unser junges Team mit viel Begeisterung und Leidenschaft eingebracht hat und den Konfis damit eine wunderbare Zeit ermöglicht hat, die sicherlich prägend in Erinnerung bleiben wird.“

Zum Abschluss bekomme ich von einer aufmerksamen Jugendlichen sogar noch eine Führung durch das Schlossgelände inklusive Höhle bzw. ehemaligem Kerker. Sie überlegt, das nächste Mal als Teamerin wiederzukommen – und ich bin mir sicher, so geht es einigen. Denn diese Gemeinschaft trägt. 

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land