Regionalbischof: Schulseelsorge ist wichtiges Angebot in Krisenzeiten
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Osnabrück. Der Osnabrücker Regionalbischof Friedrich Selter hat zu Beginn des neuen Schuljahres auf die wichtige Arbeit der Schulseelsorge hingewiesen. Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Energiekrise bedeute für viele Familien enorme finanzielle Belastungen, sagte Selter am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Davon bleiben auch die Kinder nicht unberührt.“ Verunsicherungen, die bereits wegen der Corona-Pandemie und die Klimakrise geschürt worden seien, nähmen sie mit in die Schule. „Deshalb ist es ein großes Plus für jede Schulgemeinschaft, wenn gut ausgebildete Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger zu ihr gehören.“
Gerade zu Schulbeginn und nach einem Schulwechsel träten Ängste und Unsicherheiten zutage, betonte der leitende Theologe. Die Persönlichkeitsentwicklung von Heranwachsenden gehe zudem mit tiefgreifenden Lebens- und Sinnfragen einher. Darüber hinaus komme es im schulischen Kontext immer wieder zu Notfällen, tragischen Ereignissen bis hin zu Todesfällen. „Gerade dann ist es ein wahrer Segen, wenn Schulseelsorgerinnen und -seelsorger da sind, zuhören und spirituelle Begleitung anbieten können.“ Sie würden als wichtige Ansprechpartner in der Trauerarbeit und im Umgang mit schulischen Krisen in Anspruch genommen.
Das Angebot der Evangelischen Schulseelsorge richte sich unabhängig von der jeweiligen religiösen Einstellung an alle Menschen in der jeweiligen Schule. Schulseelsorger sind Schulpastoren, Schuldiakoninnen oder besonders geschulte Religions-Lehrkräfte, erläuterte Selter. Lehrkräfte müssten sich am Religionspädagogischen Institut in Loccom (RPI) fortbilden.
Nach Angaben der Hannoverschen Landeskirche sind in ganz Niedersachsen gut 500 evangelische Schulseelsorgerinnen und -seelsorger tätig. Die Fortbildung am RPI sei stets gut besucht, sagte Oberkirchenrat Marc Wischnowsky von der Bildungsabteilung. In manchen Jahren starteten aufgrund der großen Nachfrage zwei Kurse. „Das zeigt, dass sowohl Lehrkräfte wie Schulleitungen dieses Angebot schätzen und die Arbeit für wichtig halten.“ Für alle Schulseelsorgerinnen und -seelsorger gelte die Wahrung des Seelsorgegeheimnisses. Das Kultusministerium verzichte damit auf die Auskunftspflicht bei diesen Gesprächen.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen