Landesbischof überreicht Studienpreise des Klosters Loccum
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In einem feierlichen Gottesdienst sind am Samstag Theologiestudierende mit dem Studienpreis des Klosters Loccum ausgezeichnet worden. Tatsächlich waren es ausschließich Gewinnerinnen, die zur Preisverleihung nach Loccum gekommen waren. Vor allem wegen Corona konnten viele der 39 Ausgezeichneten den Weg nicht antreten. So nahmen letztlich elf junge Frauen die Glückwunsche und Urkunden von Landesbischof Ralf Meister persönlich entgegen. In einem Gottesdienst wurden die verschobene 29. und die 30. Preisverleihung gleichzeitig begangen. Für moderne Musik sorgte das Trio „jazzlike“, Janis Berzins spielte die Orgel.
Seit 2007 wurden knapp 500 angehende Theologinnen und Theologen für hervorragende Ergebnisse bei der Sprachprüfung oder der Zwischenprüfung ausgezeichnet. Wer Pastorin oder Pastor werden will, muss in den ersten Semestern Latein, Griechisch und Hebräisch lernen. Als Preisgeld gibt es 500 Euro für eine Sprache und 800 Euro für die Zwischenprüfung. Insgesamt hat sich die Hannoversche Landeskirche die Nachwuchsförderung mit dem Studienpreis bislang 317.900 Euro kosten lassen.
Pastor Ralf Tyra, Direktor des Hauses kirchlicher Dienste und Mitglied im Konvent des Klosters Loccum, sicherte zu, dass das Geld für den Studienpreis auch künftig zur Verfügung stehen wird. Seit 2021 werden die Preise nicht nur innerhalb der Hannoverschen Landeskirche vergeben, sondern an alle Kirchen, die im Predigerseminar Loccum ausbilden (Braunschweig, Bremen, Oldenburg, Schaumburg-Lippe). Und ab 2023 ist eine weitere Neuerung geplant: Dann soll auch der diakonisch-pädagogische Nachwuchs für besondere Leistungen im Studium der Religionspädagogik und Sozialen Arbeit an der Hochschule Hannover ausgezeichnet werden.
Landesbischof Ralf Meister betonte in seiner Predigt, dass Religion nicht einem erzieherischen Zweck dienen oder Dominanz ausüben sollte. „Christlicher Glaube beginnt nie mit einer Moralvorstellung, sondern immer mit der Freiheit, die Gott jedem Menschen schenkt.“ Direkt an die Studierenden gerichtet, sagte er: „Wir freuen uns auf Sie als Erzählerinnen und Erzähler des Glaubens.“
Dass der Studienpreis seine Wirkung nicht verfehlt, zeigen die vielen positiven Reaktionen der Ausgezeichneten. „Der Studienpreis vergrößert meine Freude über die bestandene Sprachprüfung noch mehr und war beim ständigen Vokabellernen, Pauken der Grammatik und täglichem Übersetzen ein zusätzlicher Ansporn“, sagt etwa die 23-jährige Lena Schaper, die in Göttingen studiert und aus dem Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt stammt.
Lothar Veit / EMA