Von Gregorianik bis Gospel: Erste „Weserfestspiele“ zeigen Vielfalt
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Verden. Von Gregorianik über Gospel bis zur Tangomesse: Mit mehr als 100 kirchenmusikalischen Veranstaltungen zwischen dem südniedersächsischen Hann. Münden und Bremerhaven will die hannoversche Landeskirche vom 14. Mai bis zum 6. Juni bei ihren ersten „Weserfestspielen“ die ganze Vielfalt ihrer Kirchenmusik präsentieren. Darunter seien Konzerte und Musikgottesdienste, Mitmachformate, Werkeinführungen und Schulprojekte, musikalische Radtouren, Klanginstallationen und Inszenierungen, sagte Mitorganisator Ulf Pankoke am Donnerstag in Verden bei Bremen und ergänzte: „Sie bringen Kirchenmusik in den Dialog mit Theater, Literatur, Licht- und Medienkunst.“
Verbindende Elemente des neuen Musikfestivals an insgesamt 83 Orten sind dabei die gut 451 Kilometer lange Weser und ihre Landschaften - von der Vereinigung der beiden Quellflüsse Werra und Fulda bis zur Mündung in die Nordsee. Das Festival sei mit seinen unterschiedlichen Formaten „eine Visitenkarte der Kirchenmusik“, betonte Pankokes Kollegin Silke Lindenschmidt: „Die Bandbreite reicht von frühen Werken der Renaissance bis zu aktuellen Kompositionen, die extra für die Festspiele entstanden sind.“
Eigentlich sollte das Festival schon 2020 starten, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. „Zusammen mit 140 Profis und über 3.000 Neben- und Ehrenamtlichen freuen wir uns jetzt auf dreieinhalb Wochen voller besonderer Musikerlebnisse“, bekräftigten Lindenschmidt und Pankoke. Themenschwerpunkte an Ober-, Mittel- und Unterweser seien das Singen, generationenübergreifende Musikerlebnisse für Familien, Musik unter freiem Himmel im Grünen und am Wasser sowie neue Aufführungsformen. Das ganze Programm ist auf der Website www.weserfestspiele.de einsehbar.
„Mit musikalischen Radtouren und Spaziergängen, Schiffs- und Fährenfahrten wird der Kirchenmusikgenuss zu einem sommerlichen Freizeitvergnügen“, versprachen die Organisatoren. So sollten nach der langen pandemiebedingten Auszeit vielfältige Räume für das Singen geöffnet werden - „vom Abendlieder-Singen am Weserufer über interaktive Klanginstallationen, die zum Singen einladen bis hin zu Bachkantaten oder Gospelgottesdiensten zum Mitsingen“, erläuterte Lindenschmidt.
Eröffnet werden die Festspiele unter anderem mit einem Familientag in Hameln, bei dem nicht nur gesungen wird, sondern in Mini-Workshops auch Schlauchtrompeten und Orgelpfeifen gebaut werden können. Ebenfalls an diesem Wochenende geht es in der Bremerhavener Christuskirche in einem szenischen Chorkonzert unter dem Titel „Solange ich atme“ um das Singen in Pandemiezeiten. Zu den Höhepunkten des Programms gehört darüber hinaus ein Wandelkonzert mit allen hauptberuflichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern der hannoverschen Landeskirche: In der Klosterkirche Amelungsborn an der Oberweser und im Bremer Denkort „Bunker Valentin“ will es an zwei aufeinander folgenden Tagen Themen rund um Krieg und Frieden aufgreifen.