Startseite Archiv Nachricht vom 24. März 2022

Corona, Klimakrise, Krieg: Der Kreuzweg der Jugend nimmt auf, was belastet

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Hildesheim. Was begrenzt dich? Was belastet dich? Für wen bist du bereit, Opfer zu bringen? Der Ökumenische Jugendkreuzweg stellt Fragen, die den Leidensweg Jesu zur Lebenssituation heutiger Jugendlicher in Beziehung setzen. An sieben Stationen können Besuchende jeden Alters dies derzeit im Magdalenengarten erleben. Wie schon im Vorjahr ist der Jugendkreuzweg ins Freie umgezogen, wo Schulklassen und Jugendgruppen, aber auch einzelne Interessierte und Spaziergänger die Denkanstöße des Kreuzwegs der Jugend ohne Angst vor Ansteckung auf sich wirken lassen können. 

Eine 9. Klasse des Scharnhorstgymnasiums nutzt die Möglichkeit und besucht den Magdalenengarten bei schönstem Frühlingswetter zusammen mit Religionslehrerin Doris Eckwert-Rowohl. Bei den 14- bis 15-Jährigen kommen die Stationen gut an: „Schön gemacht“, findet Silas Wunnenberg, und auch seinen Schulfreunden Noel Schrader, Hannes Freiberg und Torge Scholz-Knobloch gefällt die kreative Umsetzung der Stationen und die Möglichkeit, sich selbst einzubringen, anstatt nur lesend vor Schrifttafeln zu stehen. Wer sein Smartphone dabei hat, kann an einer Station außerdem den QR-Code für eine Audio-Datei scannen.

Die Impulse für die sieben Kreuzwegstationen wurden von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der deutschen Bischofskonferenz, dem Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland gemeinsam erarbeitet. In diesem Jahr sind die Bilder mit Washi Tape gestaltet, also farbigen Klebebändern. Titel: „geTAPEd: verbunden – gestützt – geheilt“. 

Davon ausgehend wurden die Stationen im Magdalenengarten von einer Konfirmandin gemeinsam mit Priester Daniel Eggers sowie einer Jugendgruppe der Neuapostolischen Gemeinde, von einer katholischen Jugendgruppe und vom evangelischen Kirchenkreisjugenddienst (KKJD) erdacht und umgesetzt. So gibt es eine Station, an der die Besuchenden sich selbst an die Kette legen können und auf Schlüsselanhängern notieren, was sie selbst begrenzt: „Corona“ ist da zu lesen, immer wieder, aber auch: Regeln, Fürsorge, Klimakrise, Kapitalismus, Familie.

An einer anderen Station symbolisieren Steine alles was belastet. Auch hier wieder: Corona, Klimakrise, dazu Ungerechtigkeit, Krieg, Druck in der Schule. Den Jugendlichen fällt vieles ein, was ihnen wie ein Stein auf der Seele liegt. Die beschrifteten Steine werden in einer Gabione gesammelt, die später als Unterbau einer Bank dienen soll zum Ausruhen und Zusammensein.

„Umarmt“ heißt die vorletzte Station. Sie erinnert an Maria, die den Leichnam ihres Sohnes Jesus in den Armen hält. Wen würden die Betrachtenden in Gottes Arme legen und seiner Geborgenheit übergeben wollen? Ole Görgens hat das „geTAPEd“-Titelbild als Graffito umgesetzt, auf dem Besucher und Besucherinnen des Kreuzwegs die Namen derer niederschreiben können, die sie Gottes Schutz und Liebe anvertrauen wollen.

Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend ist noch bis zum 18. April zu erleben, der Magdalenengarten täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen, die eine Führung oder zusätzliche Informationen wünschen, können sich beim KKJD unter Tel. 05121-167530 melden.  

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt
Ökumenischer Jugendkreuzweg
Die Kreuzwegstationen laden dazu ein, sich einzubringen: Mara Baule und Florine Riecken notieren, was sie begrenzt. Foto: Wiebke Barth