Regionalbischöfin entwidmet Bodelschwingh-Kirche
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Hannover. In Hannover ist die 1963 errichtete Bodelschwingh-Kirche im Stadtteil Ledeburg entwidmet worden. Sie wurde von der Gemeinde an ein Wohnungsbau-Unternehmen verkauft und geht zum Jahresanfang in den Besitz des neuen Eigentümers über.
Regionalbischöfin Petra Bahr feierte am Sonntag mit den Gemeindemitgliedern den letzten Gottesdienst in der Kirche.
Dabei wurden in einer Prozession symbolisch die Abendmahlsgeräte, die Taufschale und die Altarbibel aus dem Gebäude hinausgetragen. „Es ist für die Gemeinde ein schmerzlicher Abschied“, sagte Pastor Gerd Peter.
Die Gemeinde hatte sich 2006 mit der Kirchengemeinde Stöcken vereint. Deren Corvinuskirche wurde ebenfalls entwidmet und vor kurzem abgerissen. Am Ort der Corvinuskirche soll ein neues, kleineres Kirchenzentrum entstehen. Dabei muss die Gemeinde mit in der Corona-Pandemie um rund 50 Prozent deutlich gestiegenen Baukosten rechnen, wie der evangelische Stadtkirchenverband Hannover am Freitag mitgeteilt hatte. Abstimmungen mit dem Architektenbüro, um Kostensenkungen zu entwickeln, seien angelaufen.
Auf dem Grundstück der Bodelschwingh-Kirche sollen nach den Plänen des neuen Eigentümers Wohnungen entstehen. Über den Verkaufspreis wahrte die Gemeinde Stillschweigen. Ihre Orgel hat sie an die Musikhochschule im polnischen Katowice (Kattowitz) verkauft.
Wegen sinkender Mitgliederzahlen haben evangelische Gemeinden in den vergangenen 20 Jahren im Raum Hannover bereits mindestens zwölf Kirchen aufgegeben. Die meisten waren Nachkriegsbauen im Stadtgebiet aus den 1950er und 1960er Jahren, die vor allem im Blick für die vielen in Hannover angekommenen Flüchtlinge errichtet worden waren. Zwei dieser Kirchen sind inzwischen jüdische Synagogen, eine dient als Studentenwohnheim.
Die Bodelschwingh-Kirche ist das vierte evangelische Sakralgebäude in der Region, das abgerissen werden soll. Allerdings sind in zwei Fällen auch Kirchen-Neubauten entstanden.