Startseite Archiv Nachricht vom 09. November 2021

Landeskirche setzt Zeichen für Verbundenheit mit Judentum

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Hannover. Als Zeichen der Verbundenheit mit dem Judentum will die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers all ihren 1.330 Kirchen- und Kapellengemeinden eine Ausgabe des Neuen Testaments mit jüdischen Erklärungen schenken. Das Buch ist in diesem Jahr bei der Deutschen Bibelgesellschaft erstmals in deutscher Sprache erschienen, wie die Landeskirche am Dienstag in Hannover mitteilte. Ausgangspunkte für die Aktion sind die Reichpogromnacht am 9. November und das Jubiläumsjahr 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

„Als am 9. November 1938 in Deutschland Synagogen brannten, erkannten nur wenige Christinnen und Christen, dass dieser Angriff auf den Gott Israels zugleich ein Angriff auf den Gott war, den wir selbst bekennen“, sagte Landesbischof Ralf Meister. Die vergangenen Jahrzehnte hätten Schritt für Schritt zu einem Umdenken geführt. So habe die hannoversche Landeskirche 2013 die Verbundenheit mit dem jüdischen Volk in ihre Kirchenverfassung aufgenommen.

„Im Kindergottesdienst, in der Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, in Gemeindegruppen wie auch in Predigten und Andachten arbeiten wir daran, das konkret werden zu lassen“, betonte Meister. Dabei könne „Das Neue Testament - jüdisch erklärt“ einen festen Platz im täglichen Gebrauch finden. Mit dem Buch gibt es den Angaben zufolge erstmals in deutscher Sprache ein ausschließlich von jüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kommentiertes Neues Testament.

Der hannoverschen Landeskirche sind drei Viertel aller evangelischen Gemeinden in Niedersachsen angegliedert. Mit rund 2,4 Millionen Mitgliedern ist sie größte evangelische Landeskirche in Deutschland.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Landesbischof Ralf Meister. Bild: Jens Schulze