Dr. Till Engelmann ist neuer Pastor in Lindau-Bilshausen
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Lindau-Bilshausen. Dr. Till Engelmann ist der neue Pastor der Gemeinde Lindau-Bilshausen, zu der auch die Orte Krebeck, Bodensee und Renshausen gehören. Mit einer halben Stelle. Die andere halbe Stelle hat er in der Nachbargemeinde Wulften. Außerdem ist er auch noch in der Notfallseelsorge tätig. Mit der alten Bilderbuchvorstellung des Pastors, der für einen Kirchturm zuständig ist, hat das nicht mehr viel zu tun. Dennoch empfindet Till Engelmann die Stelle als attraktiv, hat es sich sogar so gewünscht.
Zuvor hatte Dr. Engelmann einen Stellenanteil in Osterode, findet aber die Kombination aus mehreren Dörfern angenehmer als Stadt und Dorf. Natürlich erfordert das Planung, Flexibilität und ist eben manchmal viel Fahrerei, doch Kompromisse müsse man in jedem Beruf machen, ist er überzeugt. „Unter diesen Umständen empfinde ich es als eine attraktive Stelle“, sagt er. Er hat es sich so gewünscht, die Stelle war nicht einmal ausgeschrieben, es wurde möglich gemacht, weil auch persönliche Umstände noch eine Rolle spielen.
Besonders freut ihn, dass er mit sehr vielen Taufen in seiner neuen Gemeinde starten konnte, besser könne es doch kaum losgehen. Auf jeden Fall ist er überzeugt, hier vieles gestalten zu können, vieles sei in der Region im Umbruch, so dass er viele Chancen sieht. Außerdem reizt ihn die evangelische Diaspora im katholischen Eichsfeld, das heißt viele gemischte Ehen und Familien in den Gemeinden, so dass Ökumene viel intensiver gelebt wird als in manch anderen Orten. „Das ist für mich ein ganz neues Erleben“, sagt er und meint damit auch Dorfgemeinschaften, in denen vieles passiert, was er als spannend empfindet.
Zum Glück habe er das berühmte „das haben wir schon immer so gemacht“ bisher selten gehört, viele Menschen seien also Neuem gegenüber aufgeschlossen, während er ja durchaus auch der Ansicht ist, dass es Bewährtes zu bewahren gilt. Das habe vielleicht auch mit der Nähe zu Göttingen zu tun, mutmaßt er, also auf der einen Seite zwar Dorf, aber andererseits die Nähe zur Großstadt, die für eine gewisse Dynamik sorgt, auch, was Zuzüge in die Gemeinde betrifft.
Ohnehin hätten Lindau im Landkreis Northeim, Bilshausen im Altkreis Duderstadt und Wulften im Altkreis Osterode als Orte ganz andere Blickrichtungen, was für ihn zusätzlich interessant ist. „Es ist ein Neuentdecken“, betont er und hofft, dass umgekehrt auch die Menschen ihn als den neuen Pastor entdecken wollen. Wenn es nach ihm geht, dann haben sie dazu hoffentlich viel Zeit, denn im Augenblick plant er durchaus, so lange wie möglich diese Stelle innezuhaben.
Wichtig sei für ihn jetzt, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen, er würde auch gerne alle Einladungen annehmen, die auf ihn zukommen, doch das ist logistisch leider nicht immer möglich. Auf jeden Fall sieht er seine Stelle auch vor dem Hintergrund dass es auch über den Kirchenkreis hinaus überall immer weniger Pastoren werden, so dass es ihm auch darum geht, neue Perspektiven für Kirche und Gemeinde zu schaffen. „Und wer weiß schon“, sagt er nachdenklich, „was in zwanzig oder dreißig Jahren ist, wenn unsere Nachfolger die Gemeinden übernehmen.“