Pastorin Susanne Boeckler ist die neue evangelische Seelsorgerin am Helios Klinikum Hildesheim
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Hildesheim. Von der Geburt bis zum Tod: Susanne Boeckler verstärkt das ökumenische Seelsorgeteam Helios Klinikum Hildesheim und hat für Mitarbeitende, Angehörige und Patient*innen ein offenes Ohr. Seit Anfang Oktober ist sie dort als evangelische Seelsorgerin tätig.
Ursprünglich stammt Susanne Boeckler aus Sarstedt. Nach ihrem Studium der Theologie war es jedoch schwierig, eine Anstellung zu finden: „In den 1990er Jahren konnten nicht alle Absolvent*innen ins Pfarramt übernommen werden, erzählt sie. Deshalb arbeitete sie zunächst als „Pastoralassistentin“ in einer deutschsprachigen Auslandsgemeinde im Westen Londons, bevor sie schließlich eine Stelle als Pastorin in Wriedel bekam, einem kleinen Ort in der Lüneburger Heide. „Das war eine ziemliche Umstellung“, erinnert sie sich.
Einige Jahre später wechselte sie ins Ökumenische Gemeindezentrum in Lüneburg und war zudem als Paar- und Lebensberaterin in Uelzen tätig. Sie absolvierte eine weitere Zusatzausbildung und arbeitete dann acht Jahre lang als Krankenhausseelsorgerin im Diakovere Friederikenstift in Hannover. Das letzte Jahr verbrachte Susanne Boeckler als Pastorin im Diakonischen Werk Hannover. „Das war eine gute Stelle“, erinnert sie sich, „aber ich habe gemerkt, dass mein Herz doch für die Seelsorge im Krankenhaus schlägt.“
Im Helios Klinikum ist die Pastorin sowohl für Patient*innen und deren Angehörige als auch für die Mitarbeitenden der Klinik ansprechbar. „Es kann gut tun, sich jemandem anzuvertrauen und auszusprechen, was einen gerade umtreibt. Das gilt nicht nur für akute Krisensituationen. Jemandem zu lauschen und mitzugehen, kann heilende Kraft entfalten.“
Auch von sich aus sucht sie die Stationen auf und ist dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Professionen im Krankenhaus angewiesen. „Viele Mitarbeitende haben einen guten Blick dafür, welche Patient*innen ein Gespräch brauchen könnten. Dieses Know-How schätze ich sehr.“
Auch nach der Entlassung dürfen Patient*innen gern das Gespräch suchen – allerdings könne das Team da nur eine punktuelle Begleitung anbieten, sagt die Seelsorgerin. Die langfristige Unterstützung müsse anderswo erfolgen. „Dann verweisen wir auf entsprechende Einrichtungen.“
Die Auseinandersetzung mit einer schweren Diagnose, Sterbebegleitung oder die Unsicherheit vor einer Geburt: „Im Krankenhaus begegnet mir die gesamte Bandbreite an menschlichen Themen“, erklärt Susanne Boeckler ihre Faszination für den Beruf. „Da ist es auch wichtig, gut für die eigene Seele zu sorgen und Abstand zu gewinnen.“ Dabei hilft ihr die Beschäftigung mit Märchen und Geschichten, die sie zu verschiedenen Anlässen frei erzählt.
Auch die Gespräche mit ihren drei katholischen Kolleg*innen tragen zur mentalen Hygiene bei. Zwei der katholischen Seelsorgerinnen aus dem ökumenischen Team sind ebenfalls erst seit kurzem im Helios Klinikum beschäftigt. Derzeit sind sie und ihre Kolleg*innen noch dabei, unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit festzulegen. „Ich bin momentan vor allem auf den Intensivstationen tätig“, so Susanne Boeckler.
Gern wolle sie sich weiterbilden, um zum Beispiel auch nicht-ansprechbaren oder komatösen Personen bessere Unterstützung bieten zu können. Vieles sei über Berührungen oder Körpersprache möglich. „Wenn Menschen sich über Worte öffnen, finde ich das toll“, erklärt sie, „aber andere Formen der Kommunikation zu finden, ist auch sehr spannend.“
Ihr Eindruck vom Helios Klinikum ist positiv. Dank der Arbeit ihrer Vorgänger*innen sei die Seelsorge gut im Haus etabliert und werde auch in wichtige Besprechungen mit einbezogen. „Und man grüßt sich auf den Fluren, das ist nicht selbstverständlich“, freut sich Susanne Boeckler.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt