Bürgerinitiative: Endlagersuche völlig neu austarieren
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Gorleben. Die Suche nach einem oder mehreren Endlagern für die radioaktiven Abfälle muss nach Ansicht von Atomkraftgegnern „völlig neu austariert“ werden. Für die rund 200.000 Kubikmeter Atommüll, die aus dem maroden Bergwerk Asse geborgen werden sollen, sowie die Rückstände aus der Urananreicherung gebe es bislang keine dauerhaften Lagermöglichkeiten, erklärte am Dienstag die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Die Initiative äußerte sich mit Blick auf Aussagen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vom Vortag. Deren Geschäftsführer Stefan Studt hatte gesagt, neben einer Atommülldeponie für hochradioaktive Abfälle müsse ein weiteres Endlager für schwach und mittelradioaktiven Atommüll gebaut werden. Das ehemalige Eisenerzbergwerk Schacht Konrad in Salzgitter, das zurzeit zum nationalen Endlager für schwach und mittelradioaktive Abfälle umgerüstet wird, ist nur für eine Kapazität von bis zu 303.000 Kubikmetern Atommüll genehmigt. Für die Fässer aus der Asse ist Studt zufolge im Schacht Konrad kein Platz.
BI-Sprecher Ehmke sagte, es mache „keinen Sinn, sich weiter an das ausgediente Erzbergwerk Schacht Konrad zu klammern“. Abgesehen von der Größe, gebe es hier auch erhebliche Sicherheitsbedenken. Erst im Juni hatten Umweltverbände beim niedersächsischen Umweltministerium den Widerruf der Genehmigung beantragt.
„Vielleicht erweist sich als bestmögliche Lösung, hochradioaktive und die schwach- und mittelaktiven Abfälle an unterschiedlichen Standorten mit unterschiedlichem Wirtsgestein zu lagern“, sagte Ehmke. „Wenn man jetzt aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, kann auch viel Zeit und Geld gespart werden.“
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen