Startseite Archiv Nachricht vom 28. September 2021

Digitalisierung in der Krankenhausseelsorge

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Hannover. „Die Digitalisierung ist meines Erachtens mit der Erfindung des Buchdrucks vergleichbar: Neben unseren bisherigen Kommunikationsformen haben wir mit ihr die Möglichkeit, uns einen weiteren Kommunikationsweg zu erschließen“, stellte Heike Merzyn jetzt im Rahmen der Jahrestagung der Krankenhausseelsorger*innen in der hannoverschen Landeskirche fest. „Digitalisierung bietet uns die Chance, auf andere Weise mit Menschen ins Gespräch zu kommen – und darum geht es, das ist unser Auftrag.“ Neue Kommunikationsformen ermöglichten es, digital oder hybrid und auch anonym miteinander ins Gespräch zu kommen um Menschen bei dem zu unterstützen, was ihr konkretes Anliegen an die Seelsorge ist, fügte die Beauftragte für Krankenhausseelsorge am Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB) hinzu.

Etwa 50 Pastor*innen und Diakon*innen mit einem Auftrag in der Krankenhausseelsorge aus allen Sprengeln der hannoverschen Landeskirche nahmen an der Jahrestagung zum Thema „Digitalisierung in der Seelsorge" teil – ein deutliches Zeichen für das breite Interesse am Thema. „Die Kolleg*innen haben eine große Aufgeschlossenheit und Offenheit gegenüber dem Thema gezeigt“, resümierte Pastorin Merzyn denn auch zum Ende der Tagung.  „Es gibt dazu einen offenen, sehr konstruktiven Diskurs und die Bereitschaft, sich aktiv auf das Thema einzulassen und es im jeweiligen Kontext umsetzbar zu machen.“ Aktuelle Beispiele gelungener Umsetzung in einzelnen Kliniken steuerte Achim Blackstein, Beauftragter für Digitale Seelsorge und Beratung am ZfSB, bei.

Grundsätzlich gehe es um das Ausbalancieren analoger und digitaler Kommunikation im jeweiligen Kontext – so lautete das Fazit der Tagung. Niedrigschwellige digitale Angebote auch im Bereich der Krankenhausseelsorge könnten dazu beitragen, dass Menschen in Kontakt und ins Gespräch mit Kirche kommen; etwa dann, wenn sie über einen QR-Code auf die vielfältigen Angebote evangelischer Seelsorge aufmerksam würden und für sich auswählen könnten, was gerade hilfreich ist.

Als wichtiges Zukunftsthema identifizierten die Teilnehmenden der Tagung darüber hinaus konstruktive Kooperationen in den verschiedenen Kontexten, in denen Krankenhausseelsorger*innen sich bewegen: innerkirchlich, ökumenisch, in multiprofessionellen Teams in Kliniken, mit nichtkirchlichen Akteur*innen auf dem Feld der Seelsorge. „Es geht um Vernetzung untereinander und einen wechselseitigen wertschätzenden Austausch“, betont Heike Merzyn. Sie plant für den 19. Mai 2022 einen entsprechenden Fortbildungstag im ZfSB: „Ein Blick in die Zukunft. Konstruktive Kooperationen“ mit Dr. Friedrich Ley, Leiter des Seelsorge-Referates im Landeskirchenamt.  Auch die Jahrestagung 2022 wird sich mit dem Thema Kooperationen beschäftigen.

Öffentlichkeitsarbeit im Zentrum für Seelsorge und Beratung
Heike Merzyn
Heike Merzyn. Foto: Zentrum für Seelsorge und Beratung