Rund 150 Menschen demonstrieren vor Zentrum von Rechtsextremisten
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Eschede/Kr. Celle. Rund 150 Menschen haben nach Veranstalterangaben am Sonnabend vor einem Hof der rechtsextremen NPD in Eschede bei Celle demonstriert. Der Protest richtete sich gegen sogenannte „Erntefeste“, die Rechtsextreme regelmäßig auf dem Hof abhielten, sagte der evangelische Ruhestandspastor Wilfried Manneke vom „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“. Zu den Protesten hatte den Angaben zufolge ein Bündnis aus Gewerkschaftern und Kirchenleuten, Angehörigen verschiedener Parteien und Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Auch einzelne Mitglieder der Antifa waren Manneke zufolge vor Ort.
Der Demonstrationszug, der bis zu dem NPD-Hof führte, wurde laut Manneke von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Nach Polizeiangaben habe es bis zum Nachmittag allerdings keine Feier auf dem Hof gegeben, sagte Manneke. „Aber wir erleben immer wieder, dass die kommen, wenn wir weg sind.“ Der Hof ist seit mehr als 30 Jahren ein Treffpunkt verschiedener rechtsextremistischer Organisationen. Immer wieder gibt es dagegen Proteste. Der NPD-Landesverband Niedersachsen hat das Anwesen 2019 von seinem Mitglied Joachim Nahtz gekauft.
Mit ihren „Erntefesten“ verherrlichten die Rechtsextremisten die NS-Ideologie, sagte Manneke. So nähmen sie Bezug auf die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln. Diese zählten zu den größten Propagandaveranstaltungen der NS-Zeit. Wer sich auf diese Feste mit ihrem Hitlerkult beziehe, verherrliche eine Ideologie, die Millionen Menschen in den Tod getrieben habe.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen