Startseite Archiv Nachricht vom 15. September 2021

Die Vesperkirchen bieten Begegnung und Kultur für alle

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Hannover. Unter dem Motto „Essen verbindet“ bitten die Vesperkirchen in Hannover und Garbsen vom 19. September bis 3. Oktober 2021 täglich ab 16:30 Uhr zu Tisch. Begleitet von einem vielfältigen Kulturprogramm können Besuchende der Willehadi-Kirche in Garbsen und der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Hannover-Roderbruch zwei Wochen lang jeden Tag ein kostenloses, warmes Abendessen genießen. Menschen, die sonst in ihrem Stadtteil vielleicht eher wenig Kontakt miteinander haben, sind dazu eingeladen, gemeinsam an einem gedeckten Tisch zu sitzen. Die Vesperkirchen verbinden und fördern das Miteinander und Zusammenleben im Stadtteil. Viele Menschen aus verschiedenen Einrichtungen beteiligen sich an der Vesperkirche und bringen ihr Knowhow sowie ihre Zeit für dieses Projekt ein. Geboten werden Begegnungen auf Augenhöhe, fröhliche Tischgemeinschaften und erlebnisreiche Tage.

So gibt es auf dem Roderbruchmarkt unterschiedliche Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wie den Bauwagen vom Traktormobil, eine Tauschbox, das Zahnmobil, Konzerte, Chöre und viele Künstler. Kurze geistliche Impulse von Pastorinnen und Pastoren oder Politikern aus der hannoverschen Kommunalpolitik regen zum Nachdenken und Austauschen an. Pastorin Ann-Christin Kreuer von der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde erklärt: „Die Vesperkirche ist ein einzigartiges Projekt, um verschiedene Menschen an einen Tisch zu bringen. Wo hat man sonst eine so gute Möglichkeit, bei einem kostenlosen Essen und einem Getränk andere Menschen kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Dietrich Bonhoeffer sagte: Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere Menschen da ist. Genauso verstehen wir uns als Gemeinde und als Kirche. Wir wollen da sein, helfen, sichtbar sein und Gutes tun“. Auch Sandra Schürmann aus dem Kirchenvorstand der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde und Leitungskreismitglied teilt die Begeisterung: „Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ist eine offene und gastfreundliche Gemeinde. Das ‚Format‘ Vesperkirche passt einfach sehr gut dazu und auch zu dem Grundgedanken Bonhoeffers ‚Kirche für alle‘ sein zu wollen.“

Warum das so wichtig ist, erklärt Pastorin Anna Schwengber: „Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde hat ein diakonisches Profil, das heißt, wir möchten für andere da sein, helfen und vernetzen. Genau deshalb konnten wir uns die Vesperkirche auch bei uns im Roderbruch gut vorstellen. Unsere Kirche ist schon jetzt ein guter Treffpunkt für ganz unterschiedliche Gruppen und Kreise bei uns im Quartier und das möchten wir mit der Vesperkirche weiter unterstützen und ausweiten.“

Und auch die geistlichen Gedanken finden in der Vesperkirche Zeit und Raum. Täglich werden ca. fünf-minütige geistliche Impulse zu den Essenszeiten angeboten. Vom Landesbischof Ralf Meister wird am Dienstag, den 28. September um 19 Uhr ein geistlicher Impuls zu hören sein. In der Sakristei besteht die Möglichkeit zur Ruhe zu finden oder für ein stilles Gebet. „Die Vesperkirche trifft mich mitten ins Herz und ist für mich ein Stück Hannover wie es Vielfalt lebt,“ erklärt Ayda Kirci von der Band Shanaya, die am Donnerstag, den 23. September um 19.30 Uhr ein Konzert gibt. Am 21. und 28. September kommt das Zahnmobil von 16.30 bis 10.00 Uhr auf den Roderbruchmarkt und am 30. September und 1. Oktober gibt es eine Graffitiaktion für Jung und Alt.

Auch die Willedhadikirche in Garbsen beteiligt sich in diesem Jahr an der Vesperkirche. Und nicht nur das gemeinsame Essen, auch die Linie 4 verbindet die beiden Vesperkirchen in diesem Jahr. Auf dem Platz neben der Willehadikirche gibt es ein Zirkuszelt, in dem unterschiedliche Aktionen für Kinder und Jugendliche angeboten werden; es gibt Sing-, Bastel- und Spielangebote. Die Puppenbühne der Polizei wird zu Gast sein, Feuerwehr und Polizei geben einen Einblick in ihre Aufgaben. Von montags bis samstags hat eine Upcycling-Werkstatt geöffnet. Das musikalische Programm hat Klavierkonzerte, Gospelchöre, das Polizeiorchester und vieles mehr im Angebot. Das funktioniert nur mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Die Willehadi-Kirchengemeinde hat für die Vesperkirche bereits mehr als 50 ehrenamtlich engagierte Menschen begeistern können.

„Wir sind über jede helfende Hand dankbar,“ sagt Pastor Yoo-Jin Jhi von der Willehadi-Kirchengemeinde, „Essensangebote, Beratung, das Kultur- und Unterhaltungsprogramm, all das wird bei den Menschen gut ankommen. Unbedingt bedarf es solcher Formate, um Menschen im Stadtteil miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Vesperkirche bietet eine große Bühne dafür und wir freuen uns, dass wir diesen Startschuss mit den anderen Gemeinden und Kooperationspartnern in Garbsen geben können“. Pastorin Ann-Christin Kreuer aus Roderbruch ergänzt: „Der persönliche Kontakt ist entscheidend! Zudem ist es für die Ehrenamtlichen verlockend, dass jede und jeder sich dort einbringen kann, wo er oder sie mag und will. Es lebt von den vielfältigen Einbringungsmöglichkeiten und der flexiblen Gestaltung. So engagieren sich KonfirmandInnen, Eltern, SchülerInnen, Gemeindemitglieder und auch Menschen, die mit Kirche vielleicht noch nicht so viel verbinden. Niemand muss etwas allein machen, das entlastet.“

Zeit für ein „offenes Ohr“ bieten Diakonie und Caritas, die AnsprechpartnerInnen im Hospizdienst, in der Sozial- und Migrationsberatung, in der Schuldnerberatung oder in der Ehe- und Lebensberatung, vermitteln können. Zeit für Stille, zur Ruhe, mit Gott, um eine Kerze anzuzünden, findet sich jeden Tag um 17:30 Uhr und 19:00 Uhr zu den geistlichen Impulsen rund um den Weltgebetsleuchter. Der geistliche Impuls von Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes ist am 2. Oktober um 17:45 Uhr und 19 Uhr zu hören.

Aufgrund der aktuellen Hygieneregeln während der Corona-Pandemie gilt die 3G-Regelung. Besuchende ab sechs Jahren werden gebeten, sowohl auf den Kirchplätzen als auch in den Kirchgebäuden, eine medizinische Maske bis zum Platz zu tragen.

Öffentlichkeitsarbeit im Stadtkirchenverband Hannover
Archivfoto_Vesperkirche
Vesperkirche in der Nordstädter Kirchengemeinde im Jahr 2019. Archivfoto: Michael Schneider/ Stadtkirchenverband Hannover