Startseite Archiv Nachricht vom 26. August 2021

Diakonie: Hilfen zum Schulstart reichen nicht aus

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Hannover. Die Diakonie in Niedersachsen fordert zum Schulstart mehr Unterstützung für sozial benachteiligte Kinder. Während der Pandemie seien von Armut bedrohte Kinder weiter abgehängt worden, sagte Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke am Donnerstag. „Wir fordern eine sachgerechte Ermittlung und damit Erhöhung der Regelsätze und der Leistungen für Bildung und Teilhabe.“

Bisher erhalten sozial benachteiligte Kinder eine jährliche Schulbedarfspauschale in Höhe von 154,50 Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes. Insbesondere bei der Einschulung und zum Schulwechsel sei dies jedoch nicht ausreichend, kritisierte Lenke. Aus diesem Grund sind nach Angaben der Diakonie Projekte stark gefragt, mit denen unter anderem Initiativen in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen zusätzliche Unterstützung bieten.

Beispielsweise gibt das Diakonische Werk Harzer Land jährlich nach Angaben von Initiator Norbert Hammermeister Gutscheine im Wert von 4.000 bis 6.000 Euro für Ranzen, Hefte und ähnliches aus. Der Sozialfonds für die Region Hildesheim stellt ebenfalls Mittel bereit.

Lenke forderte erneut eine Kindergrundsicherung. Das bisherige System habe zu große bürokratische Hürden, sagte er. Zudem fürchteten die Familien eine Stigmatisierung, wenn in der Schule die prekäre finanzielle Situation bekannt werde. „Verschiedene Studien haben in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass die Leistungen ausgerechnet bei den Kindern aus den ärmsten Familien nicht ankommen“.

Lenke mahnte, dass mehr als 270.000 Kinder und Jugendlichen allein in Niedersachsen von Armut bedroht seien oder in Armut leben müssten. Insbesondere Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern seien betroffen.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Archivfoto: Jens Schulze (epd-Bild)