EKD-Friedensbeauftragter bestürzt über Entwicklung in Afghanistan
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Hannover. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat eine kritische Auseinandersetzung mit dem Militäreinsatz in Afghanistan gefordert. Zunächst müsse aber den gefährdeten Menschen schnell, konkret und unbürokratisch geholfen werden, sagte Brahms am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Meine Gedanken sind bei allen Menschen in Afghanistan, die in den vergangenen Jahren das Land mit entwickelt haben und nun fürchten müssen, dass alles zunichte gemacht wird.“
Er sei bestürzt über die schnelle Übernahme der Macht durch die Taliban in dem Land am Hindukusch, sagte er. Dadurch seien viele Menschenleben gefährdet. „Ich denke besonders an die Ortskräfte, die mit der Bundeswehr und anderen Organisationen zusammengearbeitet haben und die nun um ihr Leben fürchten, weil ihnen nicht rechtzeitig geholfen wurde“, sagte Brahms. Es gehe aber auch um Menschenrechtsaktivistinnen und andere gefährdete Gruppen. „Ihnen die Flucht zu ermöglichen und sie aufzunehmen, ist jetzt oberstes Gebot der Nächstenliebe.“ Er hoffe, dass noch vielen die Flucht möglich sei.
Nur kurze Zeit nach dem Rückzug der internationalen Truppen haben die Taliban Afghanistan wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Sie hatten das Land bis 2001 regiert. Am Sonntag hatten die militanten Islamisten die Hauptstadt Kabul eingenommen. Staatpräsident Aschraf Ghani hatte das Land zuvor verlassen. Die Bundesregierung bemüht sich derweil, Deutsche und afghanische Helfer der Bundeswehr aus dem Land zu holen. Bei der Evakuierung unterstützt die Bundeswehr.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen