Pilotprojekt "Landschaftswerte": Friedhof in Bad Rothenfelde zieht Bilanz
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Bad Rothenfelde. Der Friedhof der Evangelisch-lutherischen Jesus-Christus-Kirchengemeinde Bad Rothenfelde ist schöner und nachhaltiger geworden. Und das soll gefeiert werden!
Die Gemeinde Bad Rothenfelde setzt sich seit langem aktiv für den Umwelt- und Naturschutz ein. Seit 2015 gehört sie zu den „Grüner-Hahn“-Kirchengemeinden und hat bereits mehrere Aktionen durchgeführt, um die Artenvielfalt zu fördern und den Friedhof attraktiver zu gestalten. „So bieten die neuen Grabstellen, die zuletzt im Projekt ‚Landschaftswerte’ entstanden sind, würdige, pflegefreie Plätze in thematisch angelegten Gärten an. Die Bepflanzung der neuen Flächen erfreut nicht nur das Auge, sondern sorgt für zahlreiche zusätzliche Nist- und Nahrungsquellen für Kleintiere und Insekten“, erzählt Susanne Pohlmann vom Friedhofsteam.
In einem Bereich des Friedhofs soll langfristig ein Bestattungswald entstehen. Hier wurden die ersten Bäume und Stauden gepflanzt, unter denen Urnen beigesetzt werden können. Hochstämmige Groß- und Altbäume bieten vielfältige Nahrungs- und Nistmöglichkeiten für zahlreiche Insektenarten. Für Hummeln ist der Pollen der Lindenblüten eine wichtige Nahrungsquelle am Ende der Blühsaison. Auch andere Tierarten profitieren von den Bäumen und deren Früchten: Eicheln und Bucheckern sind als Nahrung für verschiedene Vögel und Kleinsäuger wichtig. Die Beeren der Vogelkirsche werden von Drosseln, Rotkehlchen und Staren begehrt.
Eine Alternative zu den aufwändigen Wechselbepflanzungen ist eine standortgerechte Staudenauswahl, die weniger Bewässerung, Plastiktöpfe, Torf und Dünger benötigen. Der Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr, so bleiben die Pflanzenstängel als Überwinterungsmöglichkeit für Insekten stehen, die Pflanzen kommen zur Samenreife und können sich weiter aussäen. Von diesen Pflanzen profitieren rote Mauerbienen, Spinnen, Heuschrecken, echte Wespen, Zikaden, Ameisen, Asseln, Ackerhummeln, Laufkäfer, Tag- und Nachtfalter, Tausendfüßer und viele anderen.
Im Pilotprojekt „Landschaftswerte“ wurden neun kirchliche Friedhöfe in unserer Landeskirche umgestaltet - in Bad Rothenfelde, Meinerdingen, Meppen, Barum Natendorf, Müden, Suderburg, Engter und auf Borkum - mit dem Fokus Erhöhung der Biodiversität und der Attraktivität. Es ist Teil der Angebote des Arbeitsfelds Umwelt- und Klimaschutz zum Thema „Biodiversität auf Friedhöfen“ im Haus kirchlicher Dienste. Die teilnehmenden Friedhöfe beschäftigten sich – zum Teil schon mehrere Jahre – im Rahmen des Umweltmanagementprogramms „Der Grüne Hahn“ mit der Frage, wie sie einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten können.
Wie geht das in der Praxis? Wie wird ein Friedhof attraktiver? Dies wird am kommenden Samstag, 24. Juli um 15 Uhr in der Friedhofskapelle Bad Rothenfelde präsentiert – in einem Podiumsgespräch stellen die Projektteilnehmenden die durchgeführten Maßnahmen vor und diskutieren über die Zukunft des Friedhofes. Im Anschluss an die Veranstaltung werden die Ergebnisse der Arbeit bei einem Rundgang über den Friedhof präsentiert.
Öffentlichkeitsarbeit im HkD