Impfpaten-Projekt für ältere Menschen erfolgreich abgeschlossen
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Hannover. Der Stadtkirchenverband Hannover und das Diakonische Werk Hannover haben jetzt ihr Impfpaten-Projekt beendet. Bei der Ende Januar gestarteten Initiative erhielten Seniorinnen und Senioren über 80 Jahren das Angebot kostenloser Fahrten sowie einer Begleitung zum Corona-Impfzentrum. Rund 130 Ehrenamtliche hätten gleich zu Beginn des Projektes ihre Mitarbeit angeboten, teilte Projektkoordinator Johannes Meyer mit. Während der vergangenen vier Monate seien mit rund 500 Fahrten 260 Seniorinnen und Senioren zum Impfzentrum auf dem Messegelände begleitet worden. Das Projekt wurde vorrangig in der Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken durchgeführt, es seien aber auch über 80-Jährige aus anderen Stadtteilen gefahren worden, sagte Meyer. Die Ehrenamtlichen haben die Impfwilligen bei Bedarf auch bei der digitalen oder telefonischen Anmeldung unterstützt.
„Als der erste Impfstoff erschien, war die Verunsicherung der Menschen sehr groß, gerade ältere Menschen fühlten sich häufig überfordert“, sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. „Es war wichtig, hier schnell und unkompliziert zu helfen.“ In einer Situation, in der die Politik an ihre Grenzen gekommen und die Bürgergesellschaft gefragt gewesen sei, habe die Kirche konkrete Hilfe als ihre Aufgabe gesehen. Müller-Brandes dankte auch den Kooperationspartnern des Projektes wie dem CVJM, der Sportjugend, dem Lions Club, der Per Mertesacker Stiftung, dem Stadtjugenddienst, 96 plus und Kirchengemeinden für die Unterstützung mit Beratung, Logistik und Fahrzeugen.
Für den Impfpaten Rudolf Kleine-Huster bedeutete sein Einsatz „ein Beitrag zur sozialen Verantwortung“. Berührt und erstaunt hätten ihn die vielen persönlichen Gespräche während der Fahrten, blickte der Rentner auf seine Begleitungen zurück. „Manche Seniorinnen und Senioren haben mir förmlich ihr Herz ausgeschüttet“, sagte Huster, für den das Projekt „gelungene gelebte Solidarität in unserer Gesellschaft“ war. Die Erfahrung vertrauensvoller intensiver Gespräche teilte auch der Rentner Jörg Ilsemann, der sich aufgrund eines Zeitungsartikels spontan als Impfpate gemeldet hatte.
Das Impfpaten-Projekt sei bundesweit beachtet worden, sogar eine Kommune aus Bayern habe Interesse an der Einrichtung einer ähnlichen Initiative bekundet, berichtete das Projektteam weiter.
Der Stadtkirchenverband und das Diakonische Werk haben angekündigt, die Impfpatinnen und Impfpaten als Dank für ihren ehrenamtlichen Einsatz zu einem Klassik-Konzert einzuladen, das am 4. Dezember in der Neustädter Hof- und Stadtkirche stattfinden wird.
Der Evangelisch-lutherische Stadtkirchenverband Hannover ist der Zusammenschluss von 60 Kirchengemeinden in Hannover, Garbsen und Seelze. Er repräsentiert damit rund 170 000 Gemeindemitglieder. Verbunden mit dem Stadtkirchenverband sind weitere Einrichtungen wie das Diakonische Werk Hannover gGmbH, der Stadtjugenddienst, Kindertagesstätten, die Stadtakademie, Krankenhaus-, Telefon- oder Gefängnisseelsorge. Der Stadtkirchenverband wird von Haupt- und Ehrenamtlichen über die Gremien des Stadtkirchenvorstandes und des Stadtkirchentages geleitet. Zum Leitungsteam gehören der Stadtsuperintendent, die Superintendentin und zwei Superintendenten.
Öffentlichkeitsarbeit im Stadtkirchenverband Hannover / Sabine Dörfel