Diakonie-Vorstand warnt vor steigender häuslicher Gewalt
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Hannover. Niedersachsens Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke hat die wachsende Zahl an Fällen häuslicher Gewalt als "erschreckend" bezeichnet. "Wir müssen die Spirale der steigenden Gewalt stoppen", sagte Lenke am Freitag in Hannover. Die sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie würden in den Zahlen sichtbar. Aus der im März präsentierten polizeilichen Kriminalstatistik des Landes war hervorgegangen, dass die häusliche Gewalt seit zehn Jahren zunimmt. Für das vergangene Jahr hatte Niedersachsens Polizei 21.509 Fälle registriert, sieben Prozent mehr als im Vorjahr.
Als mögliche Ursachen für den Trend nannte Lenke unter anderem Existenz- und Zukunftsängste und fehlende Rückzugsmöglichkeiten. Auch Langeweile und die Überlastung von Eltern durch geschlossene Schulen und Kindertageseinrichtungen begünstigten die Tendenz. Lenke verwies zudem darauf, dass der Alkoholkonsum während der Pandemie angestiegen sei.
Um die zunehmende Gewalt zu stoppen, seien funktionierende Nachbarschaften und stabile Beratungs- und Präventionsangebote erforderlich. Außerdem müssten Dienste zur Entlastung von Familien ausreichend finanziert werden, sagte Lenke. Judith Rohde, Koordinatorin des Notrufs Miriam für Schwangere und Mütter, ergänzte, auch ihre Anlaufstelle bemerke zunehmend Fälle häuslicher Gewalt.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen