Landeskirche: Osternachtsfeiern wegen Ausgangssperre vorverlegen
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Hannover/Osnabrück. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat ihren Gemeinden empfohlen, Ausgangssperren vor Ort zu respektieren und Präsenzgottesdienste in der Osternacht entsprechend vorzuverlegen oder zu verschieben. Die Initiatoren vor Ort sollten die Feiern so einrichten, dass sie nicht in die Zeit der Ausgangsbeschränkungen fielen, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Hannover dem epd. Dabei sollten Wegezeiten mit eingerechnet werden.
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen haben die Behörden in mehreren Landkreisen und Kommunen in Niedersachsen nächtliche Ausgangssperren verhängt. Zwar gebe es dabei für den Besuch von Gottesdiensten Ausnahmeregelungen, sagte der Sprecher. Es könne allerdings zu Irritationen führen, wenn sich Menschen trotz einer Ausgangssperre auf den Weg machten, um einen Gottesdienst zu besuchen.
Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen erläuterte unterdessen, religiöse Feiern würden auch bei nächtlichen Ausgangssperren nicht von der Polizei aufgelöst. "Das Recht der freien Religionsausübung fällt hier in die Waagschale." Allerdings gebe es auch bei Gottesdiensten "potenziell gefährliche Momente", sagte sie. Diese entstünden vor allem vor oder nach den Feiern, wenn Menschen sich vor der Kirche frohe Ostern wünschten und mit sich anderen unterhielten. Insgesamt seien sich die Kirchen der Gefahren aber bewusst und trügen dem Rechnung mit vielen Online-Angeboten, kleinen Feiern im Freien und begrenzten Besucherzahlen.
Das katholische Bistum Osnabrück hat wegen einer Ausgangssperre in Stadt und Landkreis Osnabrück unterdessen bereits abendliche Gottesdienste mit Bischof Franz-Josef Bode vorverlegt. Ursprünglich waren die Gottesdienste im Dom am Gründonnerstag und Karsamstag für 20 Uhr und 21.30 Uhr geplant - und wurden nun auf 19 Uhr vorgezogen. Eine generelle Regelung für das Bistum gebe es aber nicht, sagte Sprecher Thomas Arzner.
Auch im evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover haben einige Gemeinden nach der Ankündigung einer Ausgangssperre ihre Osternachtsfeiern verschoben oder ganz abgesagt. Eine Gemeinde wolle die Osternacht aber trotzdem mit einem Präsenzgottesdienst feiern, sagte Sprecherin Insa Becker-Wook. Ausgangssperren gelten in nächster Zeit in den Landkreisen Celle, Cloppenburg, Emsland, Oldenburg, Osnabrück, Peine und Wesermarsch sowie in der Region Hannover und in der Stadt Salzgitter.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen