Ökumenischer Kreuzweg der Jugend im Magdalenengarten weckt Zweifel und Nachdenken über den richtigen Weg
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Hildesheim. Eine Pandemie – damals die Pest – war vor fast 400 Jahren der Ursprung der Passionsspiele Oberammergau: Die Menschen wollten weiteres Unglück durch ein Gelübde von sich fernhalten. 2020 konnten die Spiele wegen der neuartigen Corona-Pandemie nicht stattfinden, wurden auf 2022 verschoben. Die Proben fanden jedoch statt. Der Schüler Sebastian Schulte hat dabei Fotos gemacht, die zum Leitfaden des diesjährigen ökumenischen Jugendkreuzwegs mit dem Titel „backstage“wurden.
Ganz anders als sonst, aber dennoch: Den Kreuzweg der Jugend gibt es in Hildesheim auch dieses Jahr. Nicht in einer Kirche, sondern im Magdalenengarten haben Jugendliche der Neuapostolischen Gemeinde Hildesheim und Mitarbeitende des Kirchenkreisjugenddienstes (KKJD) die Stationen aufgebaut, und das hat zweifellos einen eigenen Charme. So bieten die Kreuzwegstationen Spaziergänger*innen im stillen Garten, umgeben von Grün, Gelegenheit, die Fotos, Texte und Impulse in aller Ruhe auf sich wirken zu lassen. Wie der Besucher auf der Durchreise, der in Hildesheim halt gemacht hat, um die Welterbekirche St. Michael zu besichtigen, und sich vom Magdalenengarten hat anlocken lassen.
Da nicht wie sonst Führungen für Schulklassen, Konfirmand*innen oder andere Jugendgruppen stattfinden können, haben die Organisator*innen neue Wege gefunden, mit denen Kontakt aufzunehmen, die den Kreuzweg besuchen. Mit Hilfe eines Smartphones lassen sich QR-Codes abrufen. Die führen zum Beispiel zu Bildern und Texten von Jugendlichen, die sich fragen, welchen Weg sie einschlagen sollen, um die Welt besser zu machen. Und sie finden sehr persönliche Antworten: ein umweltbewussteres Leben, Eintreten für Ausgegrenzte, Gebete für Menschen in Not.
Ein anderer Code leitet zu einem Lied auf YouTube, dass KKJD-Diakon Harald Breitenfeld eigens für den Jugendkreuzweg komponiert und getextet hat. In „Wir sind die Guten“ geht es um das Mitlaufen in der Gruppe, das Sich-Erheben über andere, die Feindseligkeit eines „wir“ und „die anderen“.
Die Impuls-Texte an den Stationen geben Anlass zum Nachdenken und Zweifeln. Sie fordern dazu auf, die Szenen auf die eigene Gegenwart zu beziehen: Würde ich mich gegen die Mehrheit wenden, um jemanden zu retten? Wäre ich auch bereit, mich zu opfern, die eigenen Bedürfnisse unterzuordnen? Welchen Weg finde ich aus Ohnmacht und Verzweiflung?
Außerdem haben Jugendliche die Möglichkeit, ihre Fragen und Meinungen auf tellonym.me/kkjd an die KKJD-Mitarbeitenden zu richten und erhalten auch Antworten. Die Gelegenheit wurde bereits mehrfach genutzt mit Beträgen wie diesem auf die Frage: Fühlst du dich von Gott getragen? „Ja, wenn ich versuche Jemanden zu trösten, und dann so ein toller, göttlicher Trostgedanke kommt. Dann weiß ich, Gott will durch mich Jemandem nahe sein.“
Der Jugendkreuzweg im Magdalenengarten ist bis Ostersonntag, 4. April, täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen.
Öffentlichkeitsarbeitsarbeit im Kirchenkreisverband Hildesheim