Jannik Joppien wird neuer Diakon in Brinkum-Seckenhausen und Weyhe-Leeste
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Weyhe. Naturverbunden und digital vernetzt – was auf Anhieb gegensätzlich klingt, ist für Jannik Joppien selbstverständlich. Der 28-Jährige hat im Dezember seinen Dienst als zukünftiger Diakon in den Regionen Brinkum-Seckenhausen und Weyhe-Leeste angetreten. Dass wegen der Corona-Pandemie die Arbeit anders sein wird, ist für Jannik Joppien kein Problem. Mit digitaler Kommunikation kennt er sich bestens aus.
Und genau das will er für die Jugendarbeit in den Regionen nutzen. „Für die Jugendlichen ist es völlig normal, auf digitalen Kanälen miteinander zu kommunizieren“, sagt Jannik Joppien. Es macht für Jugendliche keinen Unterschied, ob sie miteinander digital in Kontakt sind oder sich analog unterhalten „Das haben auch Studien belegt“, weiß Jannik Joppien. Für den angehenden Diakon erleichtert das die Arbeit trotz der Kontaktbeschränkungen, die Corona mit sich bringt. Er weiß, wie er die Jugendlichen erreichen kann – und bringt reichlich Erfahrung mit. Als Gamer weiß er, wie man online eine Gemeinschaft bildet, sich austauschen kann. Als begeisterter „Minecraft“-Spieler hat Jannik Joppien zusammen mit Jugendlichen über längere Zeit virtuell eine Kirche gebaut und zum Abschluss des Projekts darin eine Andacht gehalten.
Vor seinem Studium der Religionspädagogik und der Sozialen Arbeit in Hannover hat sich der gebürtige Bremerhavener viele Jahre ehrenamtlich in der Auferstehungskirchengemeinde im Stadtteil Surheide engagiert. Ausschlaggebend dafür waren die positiven Erfahrungen, die er selbst als Jugendlicher in der Gemeinde sammeln konnte: „In der Evangelischen Jugend wurde ich so aufgenommen, wie ich war.“ Diese Erfahrung hat ihn geprägt. „Ich habe mich verstanden gefühlt“, sagt Jannik Joppien. Die Gemeinschaft, die Kirche, der Glaube – all das hat ihm Halt gegeben in der, wie er selbst sagt, „schwierigsten Phase des Lebens“. „Als Jugendlicher sucht man nach Halt, nach Orientierung. In der Gemeinde habe ich genau das gefunden“, sagt Jannik Joppien. Nicht nur das - seine Zeit in der Evangelischen Jugend haben Jannik Joppien und sein Leben sehr geprägt: Dort hat er seine Frau und - wie er sagt – „treue Wegbegleiterin“ kennengelernt. „Sie hat meine Konfi-Freizeit geleitet und mich auch konfirmiert.“
Mit der Konfi-Freizeit auf Spiekeroog nahm Jannik Joppiens Engagement für die Gemeinde dann Fahrt auf: „Parallel zur Konfi-Freizeit hat auch das Seminar der Gemeindejugend auf der Insel stattgefunden. Da konnten wir als Konfis rübergehen und sehen, was die ,Großen‘ dort so machen. Das hat mich sofort begeistert. Da war für mich klar, da will ich mitmachen.“ Gesagt, getan. Mehr als zehn Jahre ehrenamtliche Arbeit in der Evangelischen Jugend und im Kirchenkreis Bremerhaven unter anderem als Leitungsteamer folgten – und damit auch der Entschluss, die Arbeit mit Jugendlichen zu seinem Beruf zu machen. „Der damalige Diakon meiner Gemeinde, Joe Neumann-Borutta, und der damalige Stadtjugendpastor Johann Jakobus de Buhr haben mich an ihre Seite genommen und mir viele Einblicke in ihre Arbeit gegeben. Dafür bin ich den beiden sehr dankbar. Und gleichzeitig waren auch sie mir dankbar für meine neuen Sichtweisen auf die Dinge. Das möchte ich in meiner Arbeit weitertragen“, sagt Jannik Joppien.
Ganz reibungslos hat der Start in die Berufswelt allerdings nicht funktioniert. Nach dem Abitur hat sich Jannik Joppien für das Studium in Hannover beworben. Absage. Das hat gesessen. Aber Jannik Joppien hat sich nicht beirren lassen, hat stattdessen erst einmal seinen Bundesfreiwilligendienst im Stadtjugenddienst Bremerhaven absolviert - „dem Hauptquartier der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis“. Damals unter der Anleitung von Daniel Tietjen, dem ehemaligen Stadtjugenddiakon. In enger Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendpastor Johann Jakobus de Buhr hat Jannik Joppien die Erlebnispädagogik kennengelernt. Im Anschluss an den Bundesfreiwilligendienst kam dann erneut eine Absage der Hochschule. Aus diesem Grund hat sich Jannik Joppien entschieden, eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen zu absolvieren. „Jede Woche Klettern und Kanufahren, die Natur mit Gruppen als Lernraum zu erleben, das war sehr spannend für mich. Und ich dachte mir, das kann nicht schaden“, sagt Jannik Joppien rückblickend. „Das passt zu mir. Schon als Kind war ich viel draußen. Dort, wo ich aufgewachsen bin, fing gleich hinter den Häusern der Wald an“, erinnert sich Jannik Joppien.
Diese beiden Welten – das Digitale und die Natur - will der junge Mann, der nebenbei noch eine Ausbildung zum Falkner absolviert hat und zudem plant, seinen Jagdschein zu machen, in seiner Arbeit als Diakon zusammenführen. Jannik Joppien ist überzeugt: „Auch in diesen schwierigen Zeiten ist es möglich, die Jugendlichen zu erreichen.“ Das funktioniert dann eben auf unkonventionellere Weise.
Zu erreichen ist Jannik Joppien via E-Mail unter jannik.joppien@evlka.de oder mobil unter 0160/99648279.