Superintendent Michael Blömer berichtet in Synode über Kirche während der Corona-Pandemie
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Auf ihrer ersten Online-Sitzung trafen sich rund 50 Delegierte aus den 16 Kirchengemeinden des Kirchenkreises Rotenburg zu ihrer Synode. Das ist das Parlament der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises. Ein Tagesordnungspunkt war der Bericht des Superintendenten, den er jährlich einmal vor dem Gremium abgeben muss.
Darin war die Corona-Pandemie ein beherrschendes Thema. Blömer sprach darüber, wie sehr das Virus das kirchliche Leben seit März diesen Jahres verändert habe. Es habe viele Mühe gemacht und mache es noch, die immer neuen Verordnungen des Landes und die Handlungsempfehlungen der Landeskirche genau zu studieren und in die Praxis vor Ort umzusetzen. Der Superintendent bedankte sich bei allen Beteiligten für die große Sorgfalt und das Verantwortungsbewusstsein, mit dem im Kirchenkreis mit dem Corona-Thema umgegangen wurde und wird.
Der Theologe gab aber auch zu bedenken, dass es in Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen würde, dass aktuell Gottesdienste und auch andere Veranstaltungen des kirchlichen Lebens unter strengen Hygienerichtlinien möglich seien, während kulturelle Veranstaltungen und Vereinssport nicht stattfinden dürften. „Wir machen das nicht nur zum Vergnügen. Durch unsere Arbeit sollen Menschen Hoffnung und Ermutigung in den schweren Corona-Zeiten finden. Das ist nicht zu unterschätzen. Wir freuen uns sehr, dass das möglich ist“, begründete er die Sonderrolle der Kirche.
Doch gleichzeitig stellte Blömer klar, dass es zurzeit nicht darauf ankäme, möglichst viele Menschen in die Kirchen zu bekommen. „Nächstenliebe bedeutet in diesen Zeiten vor allem, den Nächsten zu schützen und ihm physisch nicht zu nah zu kommen.“ Deshalb freute sich der Superintendent über die unzähligen kreativen Ideen, die in den Kirchengemeinden entstanden seien, um Menschen zu erreichen, ohne sie zu treffen. So gab und gibt es Andachten in Papierform an der Wäscheleine hängend zum Mitnehmen, Andachten, die per Smartphone verschickt werden oder über das Telefon zu hören seien, Video-Gottesdienste, Briefe und Telefonate. Auch viele weitere Aktionen für Kinder und Jugendliche seien entstanden. „Gerade hat ein großes Team aus dem Kirchenkreis einen digitalen Adventskalender für Kinder online gestellt. Er ist unter www.kinderimadvent.de erreichbar.“ Blömer zeigte sich überzeugt, dass nach der Corona-Pandemie viele neue Ideen bleiben werden, die die Kirche verändern. So werde es nach seiner Überzeugung weiterhin beispielsweise kürzere Formate an anderen Orten, etwa unter freiem Himmel, geben: „Die Hemmungen, auf Traditionen Rücksicht nehmen zu müssen, sind gefallen. Gottesdienste werden nach Corona nicht wieder zur alten Form zurückkehren können.“
Weiterhin ging der Superintendent in seinem Bericht auf die vielen Personalveränderungen ein, die es in den vergangenen zwölf Monaten im Kirchenkreis Rotenburg gegeben hatte. So seien acht Pastoren- und Diakonenstellen neu besetzt worden, es habe Umbesetzungen gegeben und drei Pastoren hätten ihre Probezeit erfolgreich beendet und blieben in ihren Gemeinden weiterhin tätig. In vier Kirchengemeinden gäbe es aber auch noch offene Pastorenstellen, in dreien davon seien aber schon Bewerber in Aussicht. „Das ist alles sehr erfreulich“, fasste es der Superintendent zusammen.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Rotenburg