Kirchliches Frauenwerk plant Mahnwachen gegen Gewalt an Frauen
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Hannover/Göttingen/Stade. Mit Mahnwachen und weiteren Aktion will das Frauenwerk der hannoverschen Landeskirche auf den "Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen" am 25. November aufmerksam machen. Im vergangenen Jahr seien nach Zahlen des Bundesfamilienministeriums bundesweit 141.792 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt gewesen, davon 80 Prozent Frauen, sagte die Leiterin des evangelischen Werkes, Susanne Paul, am Mittwoch in Hannover. Häusliche Isolation in der Corona-Pandemie werde die Lage absehbar verschärfen, das zeigten Zahlen aus China.
"Erst, wenn es gelingt, die häusliche Gewalt noch weiter aus dem Dunkelbereich des Privaten herauszuziehen, und Frauen noch mehr spüren, dass sie nicht alleingelassen werden, entsteht die Öffentlichkeit, die hilft, häusliche Gewalt zu ächten, zu ahnden und am Ende hoffentlich auch zu verhindern", betonte die Pastorin. Im "Haus Kirchlicher Dienste" in Hannover will das Frauenwerk am 25. November 171 Kerzen in den Fenstern entzünden. Sie sollen Paul zufolge an die 171 Frauen erinnern, die im vergangenen Jahr in Deutschland von Partnern oder Ex-Partnern getötet wurden.
In Hannover wie auch in Stade sollen zudem Fahnen der Organisation "Terre des Femmes" gehisst werden. Das Hilfswerk wirbt seit 2001 jährlich darum, mit Fahnen und Bannern auf den Tag aufmerksam zu machen. In Stade ist vor dem Laden "Kapitel 17" in der Innenstadt zudem eine Mahnwache für drei im vergangenen Jahr in der Stadt getötete Frauen geplant. In Göttingen will sich das Frauenwerk an der Woche "Nein zur Gewalt gegen Frauen" beteiligen und gemeinsam mit Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) und der stellvertretenden Landrätin Maria Gerl-Plein die Fahne von "Terres des Femmes" am Rathaus hissen, hieß es. Dort ist um 16.45 Uhr auf dem Wilhelmsplatz eine Mahnwache für getötete Frauen geplant.
Landesfrauenpastorin Paul selbst will sich in Celle mit Mitarbeiterinnen des Frauenhauses treffen. Dabei gehe es auch darum, wie die Kirche die Arbeit von Frauenhäusern unterstützen könne. Es gehe auch darum zu zeigen, dass häusliche Gewalt nicht das persönliche Problem einer einzelnen Frau sei: "Männer müssen hierbei ihre Verantwortung erkennen, und gesellschaftliche Strukturen, die dabei hinderlich sind, müssen verändert werden."
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen