Glockengeläut in Nordholzer Kirche
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Nordholz. Die Nordholzer müssen schon genau wissen, wann in ihrer Kirche "Zum Guten Hirten" Gottesdienst gefeiert wird. Denn Glocken, die mit ihrem Läuten darauf aufmerksam machen, sind hier nicht im Einsatz. Noch nicht. "Seit Juni stehen die beiden Glocken bei uns in der Kirche", sagt Stephan Büttner. "Und wir freuen uns schon jetzt darüber, weil sie so schön aussehen", schwärmt der Pastor. Ende September geht es für die Schwergewichte hinauf in den Glockenturm neben dem Gotteshaus.
Die Nordholzer Kirche an der Elbestraße ist die zweitjüngste in der Landeskirche Hannovers. Der lichtdurchflutete runde Bau aus Backstein, Beton und vielen schmalen, hohen Fenstern wurde 2013 geweiht. "Und so lange besteht auch schon der Wunsch nach Kirchenglocken", sagt Büttner. Eine Kirche ohne Geläut - "irgendwie fehlt da etwas". Doch die Kosten von 55.000 Euro waren nicht so einfach aufzubringen. 10.000 Euro zahlte die Landeskirche dazu, 45.000 Euro hat die Gemeinde am Ende selber aufgebracht. Eine große Werbeaktion wurde nie gestartet, sagt der Pastor und ergänzt lachend: "Nein, an die große Glocke haben wir das nicht gehängt. Erst gab es immer mal wieder Spenden, dann haben wir gezielt Menschen angesprochen."
Und nun stehen die beiden Kunstwerke, die die westfälische Gießerei Petit& Gebr. Edelbrock gefertigt hat, im Kirchenschiff: die kleinere ist die Friedens-, die größere die Hirtenglocke. Gestimmt sind sie auf die Töne g und h: "eine fröhliche Dur-Terz", freut sich Büttner. Wer sich den Gummihammer schnappt, kann diese Terz jetzt noch wunderbar zum Klingen bringen.
Wenn Ende des Monats ein großer Kran an der Kirche Station macht und erst den Glockenstuhl aus Eichenholz und dann die 567 und 739 Kilo schweren Glocken in den Turm hievt, dann dauert es nicht mehr lange und die Kirche "Zum Guten Hirten" kann ihre Schäfchen melodisch zum Gottesdienst rufen. Wie oft geläutet wird, steht noch nicht fest: "Eine Läuteordnung beschließen wir erst", sagt Büttner. Einen Stundenschlag wird es aber nicht geben.
Zusatzinfo: Mit einem Festgottesdienst am Reformationstag, 31. Oktober, 11 Uhr werden die Glocken geweiht. Die Predigt hält dann Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy, Kirchenkreiskantor Timo Corleis spielt die Orgel. Für diesen Gottesdienst muss man sich anmelden.
Außerdem lädt die Gemeinde zu einem Vortrag ein: Über "Glocken in Geschichte und Gegenwart" spricht Andreas Philipp am Donnerstag, 24. September, 19 Uhr. Der Glockensachverständige der Landeskirche Hannovers geht u.a. darauf ein, seit wann und warum es überhaupt Glockengeläut gibt. Die Wurzeln dafür reichen weit über das Christentum hinaus. Auch hier ist eine Voranmeldung erforderlich (Telefon: 04741/7251).
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Wesermünde