Inklusiver Workshoptag Kreisjugend Diepholz
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Diepholz. „Was ist normal – was zählt zum Standard?“ In der St. Nicolaikirche in Diepholz haben sich 47 Jugendliche und junge Erwachsene zum Workshop-Tag „Normal ist anders“ des Kreisjugenddienstes der evangelischen Kirche getroffen. Diakonin Frauke Laging organisiert die Veranstaltung „Normal ist anders“ bereits zum 4. Mal. Ihr Motiv: Berührungspunkte zu schaffen zwischen Jugendlichen mit und ohne Behinderungen und dadurch Unsicherheiten abzubauen. „Es gibt zu wenige Möglichkeiten für diese Menschen sich zu treffen und miteinander etwas zu erleben. So wachsen unnötige Unsicherheiten und Berührungsängste. Eine inklusive Grundhaltung der Jugendlichen und späteren Erwachsenen kann nicht entstehen.“ 2017 beschloss sie, daran etwas zu ändern und entwickelte den Workshop-Tag „Normal ist anders“ für alle Jugendlichen ab 15 Jahren. Finanzielle Unterstützung hat sie in diesem Jahr bei der Aktion Mensch beantragt. Eingeladen wird über die sozialen Medien, die Einrichtungen der Lebenshilfe im Landkreis Diepholz, das Jahresprogramm des Kreisjugenddienstes, das Fortbildungsprogramm des Landkreises und durch Weitersagen. Das funktioniert gut. „Manche Jugendliche sind bereits zum 4. Mal dabei, andere reisen sogar von ihrem Studienort an, um noch mal mitzumachen“, freut sich die Diakonin, die mit je einer halben Stelle im Kreisjugenddienst und in der St. Nicolaikirchengemeinde Diepholz tätig ist. Das Besondere bei „Normal ist anders“ sei die Workshop-Phase, so Laging. Gemeinsam bieten Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Orten Deutschlands und aus der Jugendarbeit des Kirchenkreises Workshops für unterschiedliche Talente an. Sie alle verstehen sich als „Inkluencer*innen“: Menschen, die sich für die Zukunft von Menschen mit Behinderung und für Inklusion einsetzen.
Corona bedingt gibt es zur Begrüßung Desinfektionsmittel und fröhliche Rufe statt Umarmungen oder Händeschütteln. Der guten Stimmung tut das keinen Abbruch, Wiedersehensfreude auf allen Seiten. Zum Aufwärmen folgen „Distanzspiele“ über die beiden Seiten des Kirchenschiffes hinweg. Beim Pferderennen müssen Stoffpferde über Kirchenbänke springen, beim Stall ausmisten gilt es, Kissen auf die jeweils andere Kirchenseite zu befördern. In den anschließenden Workshops werden Gedankenbücher mit marmoriertem Papierumschlag gestaltet, Songs getextet und vertont, Videos gedreht und Fotos geschossen. Die Workshop-Leiter sind Profis. Sie kommen aus Dortmund, Potsdam und Diepholz, betreiben eigene Kanäle und sie teilen ihr Können. Sie werden zu Vorbildern für die Jugendlichen und entdecken mit ihnen gemeinsam ihre Talente und Begabungen. Am Ende des Tages gibt es echte Gänsehaut-Momente, als die fertigen Songs in der Kirche abgespielt werden. Allen ist klar: Es ist normal, verschieden zu sein.
Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Osnabrück