Kirchenkreiskonferenz zum Thema Landwirtschaft und Tierwohl
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Verden. Konferenzen und Besprechungen für die hauptamtlich in der Kirche Beschäftigten fanden ein halbes Jahr lang als Videokonferenzen statt. Deshalb war es fast etwas Besonderes, sich wieder „in echt“ zu versammeln. Die Kirche in Lunsen bot durch ihre Größe einen guten Rahmen, um mit dem nötigen Abstand zu tagen. Der Ort passte zum Inhalt: die Pastoren und Pastorinnen, Diakone und Diakoninnen ließen sich zum Thema Landwirtschaft und hier insbesondere zum Thema Tierwohl informieren. Pastorin Anja Sievers, die selbst einmal Landwirtschaft studiert hat und im Kirchenkreis mit dem Thema Kirche und Landwirtschaft beauftragt ist, konnte einen Referenten gewinnen, der fundiert Auskunft erteilen konnte. Dr. Clemens Dirscherl vertrat über viele Jahre in unterschiedlichen Funktionen die Belange der Landwirtschaft in kirchlichen Gremien. So war er zum Beispiel Referent für Agrarfragen bei der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland).
Wo hat eine christliche Ethik Platz, wenn es um die Produktion von Lebensmitteln oder die Aufzucht von Schlachttieren geht? Wie passen wirtschaftliche Zwänge und Nachhaltigkeit zusammen? Was braucht die nächste Generation an Landwirten, um einerseits am Markt zu bestehen und andererseits einen verantwortlichen Umgang mit Tieren umsetzen zu können?
Dirscherl konnte zu allen diesen Fragen Einblicke in die Praxis vermitteln, da er zurzeit als Experte für Tierwohl und Nachhaltigkeit bei einem großen Lebensmittelkonzern arbeitet. „Das Wort Kunde hängt mit kundig sein und sich kundig machen zusammen, “ motivierte der Referent die Zuhörenden. „Informieren Sie sich, wo das Fleisch herkommt, das Sie kaufen. Die Kennzeichnung ist heute so, dass Sie sehen können, welche Form der Tierhaltung hier vorliegt.“
Es wird nicht zuletzt auf das Verhalten der Verbraucher ankommen, ob sich eine schrittweise Umstellung der Tierhaltung durchsetzen kann, die sich natürlich im Preis niederschlägt. „Das Wort Massentierhaltung trifft hier nicht immer den Kern des Problems. Schon im Alten Testament wird von Hirten mit 4000 Schafen berichtet. Das könnte man auch als Massentierhaltung ansehen,“ verdeutlicht Clemens Dirscherl die Problematik.“ Es geht nicht um die Masse, sondern die Art der Tierhaltung. Und da werden heute mehr und mehr nicht nur von der Politik, sondern auch vom Lebensmittelhandel Programme aufgelegt, die Bauern unterstützen, das Thema Tierwohl besser umzusetzen als bisher. „Es geht darum, nicht nur beim Erntedankfest dafür zu beten, sondern auch ganz konkret bei kirchlichen Veranstaltungen oder Gemeindefesten darauf zu achten, welches Fleisch und welche Lebensmittel verwendet werden, gab der Referent den Zuhörenden mit auf den Weg.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Verden