Runder Tisch einigt sich auf vier verkaufsoffene Sonntage - Anlässe können deutlich kleiner ausfallen als
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Hannover. In niedersächsischen Städten und Gemeinden sollen in diesem Jahr noch bis zu vier verkaufsoffene Sonntage stattfinden können. Darauf haben sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kommunen und Kirchen am Mittwoch beim zweiten Runden Tisch "Sonntagsöffnungen" geeinigt, wie das Wirtschaftsministerium in Hannover mitteilte. Durch die zusätzlichen Verkaufstage soll der Einzelhandel unterstützt werden, der aufgrund der Corona-Krise massive Einbußen zu verzeichnen habe.
Nach der Einigung können die Kommunen nun an vier selbst gewählten Terminen einen verkaufsoffenen Sonntag veranstalten. Ausgeschlossen sind dabei aber die Adventssonntage und der Sonntag nach Weihnachten sowie der Volkstrauertag, der Totensonntag und Allerheiligen. Eine Öffnung der Geschäfte soll dabei wie bisher nur möglich sein, wenn es besondere Anlässe gibt.
Diese Anlässe könnten aber deutlich kleiner ausfallen als früher, da Volksfeste oder Messen in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich nicht mehr stattfinden könnten, hieß es. Denkbare Anlässe seien etwa räumlich begrenzte Töpfermärkte oder kleinere Freiluftmärkte.
Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hob die unverändert schwere Situation des Einzelhandels hervor. "Trotz der zahlreichen Lockerungen steht der Einzelhandel weiterhin vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen", betonte er.
Die Kirchen erklärten, die Zugeständnisse seien ihnen nicht leicht gefallen. "Aber wir können nachvollziehen, dass jetzt nichts unversucht gelassen werden soll, um Arbeitsplätze zu sichern", sagte Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
Für die Gewerkschaft ver.di sagte Landesleiter Detlef Ahting, verkaufsoffene Sonntage könnten nur dann möglich sein, wenn es einen angemessenen Anlass gebe und vor Ort mit allen Beteiligten eine Verständigung erzielt werde. Beim Nachdenken über einen Anlass sollten auch Schausteller und Künstler eine Chance erhalten.
Volker Müller von den Unternehmerverbänden Niedersachsen betonte: "Mit der gefundenen Sonderregelung können wir den Kundenverkehr entzerren, und Händler wie Kunden haben eine Chance, verlorene Einnahmen ansatzweise auszugleichen."
Zuvor hatten die Oberbürgermeister von insgesamt 16 niedersächsischen Städten in einem Brandbrief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor den gravierenden folgen der Corona-Pandemie für die Innenstädte gewarnt. Danach kündigte die Landeregierung an, zwischen August und November vier verkaufsoffene Sonntage zu schaffen.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen