Startseite Archiv Nachricht vom 14. Juli 2020

Diakonie begrüßt Corona-Lockerungen für Altenheime

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Hannover/Oldenburg. Die Diakonie in Niedersachsen heißt die Aufhebung des Besuchsverbots für Altenheime grundsätzlich gut. "Wir begrüßen es, dass in Altenheimen nun wieder mehrere Personen die Bewohner besuchen können. Der Besuch von Kindern, Enkeln und Freunden ist für ältere Menschen wie für uns alle eine entscheidende Lebensqualität", sagte der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, am Montag in Hannover. Die Bewohner der Seniorenheime hätten in den vergangenen Monaten große Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.

An das Sozialministerium appellierte Lenke, die Träger der Altenhilfe künftig enger in die Entscheidungen einzubinden, "da wir die Verhältnisse vor Ort gut kennen". Er wies darauf hin, dass die Gegebenheiten vor Ort für die praktischen Lösungen ausschlaggebend seien. "Es bleibt in der Verantwortung der Heime, wie sie Konzepte für den Besuch von mehreren Personen umsetzen können." Viele könnten die neue Regelung schnell und auflagengerecht umsetzen, andere hätten aus bautechnischen Gründen oder wegen Personalknappheit Schwierigkeiten, zeitnah Möglichkeiten zu schaffen.

Dem schloss sich auch der Vorstand der Oldenburger Diakonie, Uwe K. Kollmann, an. Er sehe die Öffnung mit "einem leicht gequälten Lächeln". Er freue sich für die Bewohner, kritisiere jedoch, dass die Politik mit der Öffnungspolitik aus der Verantwortung trete. "Die Zimmer in den Einrichtungen sind so klein, dass bei mehr als einem Besucher die Abstandsregeln kaum einzuhalten sind." Hinzu komme, dass die Einhaltung der Maskenpflicht in den Zimmern vom Personal kaum zu kontrollieren sei.

Kollmann zufolge müssen die Heime im Falle eines Corona-Ausbruchs nun die Verantwortung tragen, obwohl das Sozialministerium die Öffnungen veranlasst habe. "Aber wir nehmen die Situation an und werden nach bestem Wissen und Gewissen handeln."

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Hans-Joachim Lenke, niedersächsischer Diakoniechef. Bild: Jens Schulze/epd-bild