Akademie Loccum öffnet Tagungen für Video-Teilnehmer

Loccum/Kr. Nienburg. Mit neuen Veranstaltungsformaten reagiert die Evangelische Akademie Loccum bei Nienburg auf die Corona-Krise. Die Tagungen im zweiten Halbjahr 2020 könnten als Präsenzveranstaltungen besucht und ebenso per Video oder online miterlebt werden, teilte die Akademie am Mittwoch mit. Aufgrund strenger Hygiene-Vorschriften sei die Zahl der Präsenzteilnehmer auf 40 beschränkt.

Seit Mitte März waren die Veranstaltungen der Akademie wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Seit Anfang Juni gebe es nun wieder die ersten Präsenzveranstaltungen mit eingeschränkter Teilnehmerzahl, hieß es. "Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht", sagte Akademiedirektor Stephan Schaede. "Mit der Öffnung unserer Tagungen in Online-Formate hinein können viel mehr Menschen und auch andere Zielgruppen an unseren Veranstaltungen teilnehmen als das vorher der Fall war."

Von August bis Dezember plant die Akademie 36 neue Tagungen, hinzu kommen fünf Angebote des Loccumer Arbeitskreises für Meditation. Inhaltlich werde es bei allen Veranstaltungen darum gehen, die Corona-Pandemie zu analysieren, sagte Schaede: "Die Corona-Krise muss gedeutet, durchleuchtet und verstanden werden." Dieses Thema werde bei allen Tagungen mitbedacht - auch dort, wo es im Titel nicht ausdrücklich genannt werde.

Breiten Raum im neuen Programmheft nimmt auch die Digitalisierung ein. Dazu sind im September gleich vier Tagungen geplant, die sich um die Fortbildung von Lehrkräften, den Arbeitsmarkt, die "digital mündige Gesellschaft" und den "digitalen Kirchenkreis" drehen. Eine Tagung im November fragt nach einer "Ethik der Digitalisierung". Weitere Schwerpunkte sind der Klimaschutz und die Migration.

Anfang September stehen die Westbalkan-Politik der Europäischen Union und die Suche nach einem Endlager für Atommüll im Blickpunkt. Mitte Oktober geht es um "Visionen für ein neues Syrien". Die Evangelische Akademie Loccum gehört zu den ältesten und renommiertesten unter den 17 evangelischen Akademien in Deutschland. Zu ihren jährlich etwa 70 Fachtagungen kommen normalerweise rund 5.000 Besucherinnen und Besucher.