Ein Anruf zu Corona bei... Heico Feise, Notfallsanitäter der Johanniter
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Guten Morgen Herr Feise. Wo erreiche ich Sie gerade?
„Im Büro unserer Rettungswache - und nun nur noch dort. Denn aktuell übernehmen die Führungskräfte keine Fahrdienste mit den Rettungswagen mehr. Nur, wenn es jetzt zum Äußersten kommen sollte und wir kein Personal mehr hätten, würden wir „einspringen.“
Sie und Ihre Kolleg*innen haben oft den ersten Kontakt zum Patienten, auch möglichen Corona-Infizierten. Ist Corona eine besondere Gefahr?
„Grundsätzlich sich wir gut ausgerüstet und haben immer ausreichend Schutzkleidung dabei. Auch bseits von Corona gilt ja zum Beispiel bei Dialyse-Patienten große Vorsicht. Wir sind also erprobt im Umgang mit Infektionskrankheiten und dem Umgang mit Schutzmaßnahmen. Im Moment treten diese Fahrten natürlich gehäuft auf, vielleicht vier- bis fünf Mal am Tag.“
Ist Ihnen mulmig zumute, wenn Sie ja anfangs noch nicht wissen, ob ein Patient tatsächlich Corona hat?
„Nein, mulmig nicht. Wir wissen, wie mit Infektionen umzugehen ist und sind ja auch darin ausgebildet, uns zu schützen. Bevor wir zum Patienten kommen, wird schon telefonisch abgefragt, welche Symptome vorliegen und wenn es den Verdacht auf eine Infizierung gibt, ziehen wir gleich den Schutzanzug mit Mundschutz und Brille an. Das sieht dann zwar furchterregend aus, ist aber einfach zur Sicherheit aller Beteiligten. Wir gehen mit Respekt an die Sache heran, aber nicht panisch.“
Also ist für Sie beinahe alles wie immer?
„Nein, es ist schon eine außergewöhnliche Situation, weil wir auch so sehr vom Verhalten aller anderen Menschen abhängig sind. Es geht darum, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit wir diese Krise alle bestmöglich überstehen. Das ist unglaublich wichtig und daher bitte auch ich alle Menschen: Halten Sie sich an die Kontaktbeschränkungen! Niemand möchte Situationen wie sie bereits in einigen Ländern erschreckender Weise eingetreten sind."
Christine Warnecke