Bernhard Felmberg wird neuer Bischof für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr
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Bernhard Felmberg, Abteilungsleiter im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wird zum 1. Oktober 2020 neuer Bischof für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Rat und Kirchenkonferenz der EKD haben im Einvernehmen mit der Bundesregierung den 56-jährigen Theologen zum Nachfolger des jetzigen Amtsinhabers Sigurd Rink ernannt. Die Berufung von Bernhard Felmberg erfolgt zunächst für sechs Jahre.
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dankte dem bisherigen Amtsinhaber für seine intensive Arbeit in der Seelsorge und zeigte sich erfreut über die Möglichkeit, dass Rink unmittelbar nach seinem turnusgemäßen Ausscheiden eine interessante Aufgabe im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) übernehmen werde.
Anlässlich der Berufung von Felmberg sagte der Ratsvorsitzende: „Ich freue mich, dass wir mit Bernhard Felmberg einen Theologen für das Amt des Bischofs für die Seelsorge in der Bundeswehr gewinnen konnten, der in der Spur der friedensethischen Äußerungen der EKD bleibt, biblisch gegründete Positionen vertritt und zudem reiche theologische Leitungserfahrungen mitbringt. Die Entscheidung für Bernhard Felmberg haben wir in dem Bewusstsein darüber getroffen, dass es auch Brüche in seiner Biografie gegeben hat.“ Felmberg war vor seiner Zeit im Ministerium lange Jahre Oberkonsistorialrat in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und Prälat der Evangelischen Kirche in Berlin und Brüssel. Der Ratsvorsitzende sagte weiter: „Ich wünsche Bernhard Felmberg persönlich und im Namen des Rates der EKD von Herzen Gottes Segen für sein neues Amt und freue mich auf die Zusammenarbeit!“
Dass er sich auf eine anspruchsvolle Aufgabe eingelassen hat, ist Bernhard Felmberg sehr bewusst. Der neu ernannte Seelsorgebischof sagte anlässlich seiner Berufung: „Das mir anvertraute Amt verstehe ich als Dienst an Soldaten und Soldatinnen mit ihren Familien, die ethisch und situativ höchste Verantwortung tragen.“ Er wolle zuerst seelsorgerlich wirken und gleichzeitig den größer gewordenen Anforderungen an die Seelsorge gerecht werden. Es gelte, die Positionen der evangelischen Friedensethik in die Gesellschaft einzutragen. „Wir wollen unseren Teil zum gerechten Frieden beitragen“, äußerte sich der Berufene zur kirchlichen Aufgabe.
Mit Felmberg wird das Bischofsamt in der Bundeswehr zum zweiten Mal hauptamtlich versehen. Dazu erläuterte der EKD-Ratsvorsitzende: „In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr eine klare Leitungsstruktur und eine gute Kooperation mit dem Bundesministerium der Verteidigung braucht. Es gilt, notwendige Klärungen herbeizuführen und Zuständigkeiten einvernehmlich zu definieren.“
Die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr findet auf der Grundlage des im Jahr 1957 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der EKD geschlossenen Militärseelsorgevertrages statt. Das deutsche Modell zeichnet sich dadurch aus, dass die Seelsorge als Teil der kirchlichen Arbeit und unter Aufsicht der Kirche ausgeübt wird und der Staat für den organisatorischen Aufbau sorgt und die Kosten trägt.
Die bisherigen Amtsinhaber im Amt des evangelischen Militärbischofs waren Hermann Kunst (1956-1972), Sigo Lehming (1972-1985), Heinz-Georg Binder (1985-1994), Hartmut Löwe (1994-2003), Peter Krug (2003-2008), Martin Dutzmann (2008-2014) und Sigurd Rink (2014 – 2020).