„Karla kickt mit“ hilft Familien bei der Sportausstattung für Kinder
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Harzer Land. Auch in einem reichen Land muss über relative Armut geredet werden, ist Dr. Jens Lehmann vom Diakonischen Werk in Niedersachsen und Schirmherr von „Karla kickt mit“ überzeugt. Zwar gibt es in Deutschland etliche Gesetze, die finanziell schwächere Familien unterstützen und ihnen Teilhabe in vielen gesellschaftlichen Bereichen ermöglichen, doch diakonische Projekte wie „Karla kickt mit“ im Kirchenkreis Harzer Land sind dennoch notwendig.
Kürzlich traf sich Jens Lehmann mit Kirchenkreissozialarbeiterin Susanne Mende und Superintendent Volkmar Keil, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Seit drei Jahren unterstützt „Karla kickt mit“ inzwischen Familien, deren Kinder zwar in Sportvereinen sind, aber für die die Ausstattung wie Sportbekleidung und Sportgeräte immer noch eine große finanzielle Belastung darstellt. Durch das Projekt können Gutscheine ausgegeben werden, die dann in teilnehmenden Geschäften in Bad Lauterberg, Duderstadt, Goslar, Osterode und Seesen eingelöst werden können.
Berechtigt sind Familien, die nach dem SGB II unterstützt werden oder auch Flüchtlingsfamilien, der Bedarf, so Susanne Mende, ist definitiv gegeben. Allerdings ist „Karla kickt mit“ bei vielen immer noch relativ unbekannt, so dass sie darauf hofft, es in der Öffentlichkeit und auch mit Hilfe der Sportvereine, die ihre Mitglieder darauf hinweisen, noch bekannter zu machen, damit mehr Kindern der Spaß am Sport ermöglicht werden kann.
Dr. Lehmann hält das für ebenso gut wie richtig, denn es sei auch Aufgabe der Diakonie, darauf zu achten, dass die berühmte Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit auseinanderklafft. Innerhalb der Diakonie Niedersachsen, so führt er aus, werde derzeit über das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert, also ob es nicht ein Weg wäre, alle Sozialleitungen zusammengenommen grundsätzlich zu verteilen. „Es ist vielleicht ein bisschen plump gedacht, aber es geht ums Gerechtigkeitsempfinden“, sagt er. Würde das nicht ziellos, sondern bedarfsbezogen angewendet, könnte es ja vielleicht insgesamt sogar weniger Kosten als jetzt.
Für manche Familien ist ja gerade eine Antragstellung die Hürde oder das Wissen, welche Leistungen überhaupt beantragbar sind, wirft Susanne Mende dazu ein, dieses Ungleichgewicht könnte dann wegfallen. Auch Superintendent Keil lehnt das Thema nicht ab und stellt fest: „Ich finde es gut und spannend, dass diese Diskussion geführt wird.“ Eine abschließende Meinung, so Dr. Lehmann, habe man sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht gebildet.
Also werden Familien im Harzer Land erst einmal weiterhin darauf aufmerksam gemacht, dass sie über „Karla kickt mit“ eventuell die teuren Laufschuhe oder Torwarthandschuhe oder was auch immer finanzieren können, wenn sie sich denn bei Susanne Mende oder Norbert Hammermeister vom Diakonischen Werk melden.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land