Treffen der Beauftragten für Mission, Ökumene und Partnerschaft mit Regionalbischof Klahr in Leer
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Leer. Ostfriesland. Emsland. Grafschaft Bentheim. Über die weltweiten Partnerschaften der Kirchenkreise des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems freute sich Regionalbischof Dr. Detlef Klahr. „Diese Partnerschaften sind eine große Bereicherung für unsere Kirche. Ich freue mich sehr zu hören, wie sich die Kontakte zu unseren Partnerschaftskirchen entwickeln. Besonders für die christlichen Gemeinden, die in einem politisch schwierigen Umfeld leben, sind diese Partnerschaften von großer Bedeutung. Gegenseitiger Austausch, Gebet füreinander und tätige Hilfe sind wichtige Aspekte dieser Partnerschaften.“
Zweimal im Jahr lädt der Regionalbischof gemeinsam mit den zuständigen Referenten aus dem Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) die Kirchenkreisbeauftragten und ehrenamtlich Engagierten für Mission, Ökumene und Partnerschaft ein und nimmt ihre Berichte entgegen. Aus dem Missionswerk in Hermannsburg nach Leer gekommen waren Pastor Kurt Herrera, Referent für Kirchenentwicklung und internationale ökumenische Zusammenarbeit mit Brasilien und Peru, und Verena Berndt. Seit Jahresbeginn ist die Sozialwirtin die neue Referentin für internationale Partnerschaften.
Der Hauptgruppenvorsitzende des Gustav-Adolf-Werkes Ostfriesland (GAW), Pastor Sven Grundmann aus Holtland, stellte vier Projekte vor, die das GAW von Ostfriesland aus in Bolivien, Kasachstan, Brasilien und auf Kuba unterstützt. Dabei geht es um den Bau eines Gemeindezentrums, die Förderung der Aus- und Fortbildung kirchlicher Mitarbeiter und die Unterstützung von Frauen, Alten und Kindern. Insgesamt fördere das GAW mit Sitz in Leipzig in diesem Jahr gut 180 Projekte von Partnerschaftskirchen im In- und Ausland in Höhe von 1,6 Millionen Euro.
Weitere Berichte aus dem Kirchenkreis Emden-Leer kamen von Pastor i.R. Michael Schaper und Diakon Michael Vogt. Schaper freute sich, dass im April ein junger Theologe in der Ausbildung zum Pastor von der Gossner-Evangelical-Lutheran-Church (GELC) aus der Diözese Assam für ein Jahr nach Ostfriesland kommt. Hier wird er im Kindertagesstättenverband Emden-Leer, im Kindergarten Wolthusen die Kindergartenarbeit kennenlernen, um sie dann als Pastor in seiner Kirche in Indien aufzubauen. Seine sozialpädagogische Ausbildung erhält er an der Berufsbildenden Schule 1 in Emden. Als Freiwilliger ist er dem Süd-Nord-Programm des Missionswerks in Hermannsburg angeschlossen.
„Mit der lutherischen Kirchengemeinde in Omsk in Sibirien besteht nun seit 15 Jahren eine Partnerschaft, die vor allem von der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Emden-Leer getragen wird“, sagte Kirchenkreisjugenddiakon Michael Vogt aus Leer. Vogt möchte dies gerne in eine offizielle Kirchenkreispartnerschaft umwandeln und fährt dazu im März mit Superintendentin Christa Olearius für zwei Wochen nach Omsk.
Die Landeskirche Hannovers unterstützt das Christuszentrum in Omsk seit 25 Jahren. Dort befindet sich der Bischofssitz der flächenmäßig größten Landeskirche der Welt. Sie erstreckt sich vom Ural bis zum Pazifik.
Aus dem Kirchenkreis Norden kamen Berichte über Projekte im Sudan, Uganda und Togo. Pastor Rolf Meyer-Engeler aus Hage hält sich Mitte Februar für neun Tage in Khartum auf, um sich Projekte vor Ort anzusehen. Der Kirchenkreis Norden pflegt den Kontakt zu einer „Diplomatic-School“ verbunden mit Projekten in der Wüste, insbesondere zur Unterstützung von Witwen. „Frauen haben wesentlich die Revolution mitgetragen. Das können wir uns gar nicht vorstellen“, sagte Meyer-Engeler, der zum achten Mal in den Sudan reist.
Der Kirchenkreis Aurich unterstütze die kirchliche Verwaltung der anglikanischen Partnerkirchengemeinde „All Saints Cathedral“ in Khartum. Pastor i.R. Günter Selbach fördere mit dem Freundeskreis Kadeba von Norderney aus Traumatherapie und Versöhnungsprozesse im Süd-Sudan, so Meyer-Engeler.
Monika Bauer aus Norden engagiert sich in der Partnerschaftsarbeit des Kirchenkreises Norden in Uganda, die mittlerweile auch von der Gossner Mission unterstützt wird. Das Projekt im Kindergarten sei abgeschlossen, nun solle eine Schule gebaut werden. Zudem werde das Essen für Kinder bereitgestellt.
Im Sommer werde eine Delegation aus Uganda erwartet, die auch beim Gossner Tag am 20. und 21. Juni in Norden dabei ist. Zwei Jugendliche aus Uganda besuchen vom 19. bis 26. Juni die Internationale Jugendwoche in Hermannsburg und das anschließende Landesjugendcamp in Verden, das die Landeskirche vom 26. bis 28. Juni für 2.000 Jugendliche ausrichtet.
Die Togofreunde aus Osteel planen eine Bläserreise mit bis zu 25 Personen nach Togo. Sie wollen die Instrumente dort lassen und die Posaunenchorarbeit fördern. Es gebe rund 100 Posaunenchöre in Togo und pro Instrument mehrere Bläser, berichtete Traute Ahrends. Die Norddeutsche Mission hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Grundstein gelegt zur Posaunenchorgründung.
Enge Kontakte nach Tansania hält der Kirchenkreis Emsland-Bentheim und erwartet Ende Mai/Anfang Juni eine zehnköpfige Delegation aus Kondoa, die sich hier die Jugendarbeit und eine Schule ansehen möchte, erzählte Margarete Pradel aus Meppen. „Leben teilen, Glauben teilen und Gaben teilen“, sei das Motto der Partnerschaftsarbeit ihres Kirchenkreises. Nach drei Jahren Trockenheit im Land kam Lebensmittelhilfe aus dem Emsland und der Grafschaft in Form von Saatgut. Momentan sei die Regenzeit gut gewesen, so Pradel. Die christliche Sekundar-Schule in Kondoa werde weiterhin unterstützt, auch soll dort ein Brunnen gebaut werden. Wer dort seinen Abschluss gemacht habe, könne dann zur Berufsbildenden Schule nach Hamai gehen, die aus dem Kirchenkreis Emsland-Bentheim heraus vor Ort aufgebaut wurde.
Der Kirchenkreis Rhauderfehn unterhält seit mehr als 20 Jahren eine Partnerschaft zur Evangelisch-lutherischen Kirche des Guten Hirten in Süd-Ost-Indien (GSELC) nach Telangana und Andhra Pradesh und unterstützt dort zwei Schülerwohnheime für Ureinwohner (Adivasi) und Kastenlose. Ewald Pollmann war gerade im Januar dort, um sich die Schulprojekte anzusehen. Schulgebäude werden erweitert und zwei Theologiestudenten bei ihrer Ausbildung unterstützt. Vom 19. Juni bis zum 26. Juli 2020 wird eine fünfköpfige Delegation aus Indien in Rhauderfehn erwartet.
Der Referent aus Hermannsburg, Pastor Kurt Herrera, wies darauf hin, dass im Rahmen des Nord-Süd-Freiwilligen-Programms noch Plätze für junge Menschen frei seien, die nach ihrem Schulabschluss ein Jahr ins Ausland möchten, um in kirchlichen Einrichtungen mitzuarbeiten. Bis Mitte März sind Anmeldungen möglich für Argentinien, Paraguay, Brasilien, Südafrika, Sambia und Indien (hier ein halbes Jahr).
Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems