Startseite Archiv Nachricht vom 31. Januar 2020

Landesbischof Ralf Meister besucht abgebrannte Kita in Mellendorf

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Auf keinen Fall wollte er zusätzliche Unruhe stiften oder das Krisenmanagement stören - deshalb wartete er erst einmal anderthalb Wochen ab, bevor er nach Mellendorf fuhr: Am Freitag besuchte Landesbischof Ralf Meister die Krippengruppe der evangelischen Kita St. Georg in Mellendorf, deren Räume in der Nacht zum 21. Januar ausgebrannt waren. Auch dem zerstörten Gemeindehaus, in dem die Krippenkinder bis zum Brand betreut worden waren, stattete der Landesbischof einen Besuch ab. Meister sprach hier mit Pastor Michael Brodermanns und Kirchenvorstandsmitglied Michael Hemme, der sich aktuell um die Sicherung des abgebrannten Gemeindehauses und die Zukunftsperspektiven für die Wiedererrichtung des Gebäudes kümmert.

„Es ist beeindruckend, wie dieser Brand die große Verbundenheit innerhalb Ihres Ortes offenbart“, stellte Ralf Meister während seines Besuchs in der Mellendorfer Kindertagesstätte „KiTamiTu“ fest. „Ich bin überzeugt, dass das in der Großstadt nicht so geklappt hätte.“ 15 Krippenkinder und ihre Erzieherinnen aus der ausgebrannten evangelischen Krippe St. Georg hatten schon wenige Tage nach dem Brand herzliche Aufnahme in der kommunalen KiTamiTu gefunden – kurzerhand wurde deren Bewegungsraum zum Gruppenraum umfunktioniert. „Unsere Kinder gehen zum Toben jetzt einfach noch häufiger nach draußen“, erklärte Kita-Leiterin Christiane Schulte.    

Landesbischof Ralf Meister besuchte die abgebrannte Kita. Bild: Angélique Schienke-Bohn

Auch für Wedemarks Bürgermeister Helge Zychlinski ist es eine Selbstverständlichkeit, als kommunaler Träger Notfallhilfe für die evangelische Kindertagesstätte zu leisten: „Unsere gute Partnerschaft hat natürlich auch in Krisensituationen Gültigkeit“, betonte er gegenüber Landesbischof Meister und Superintendent Holger Grünjes. „Wir sitzen in einem Boot und ziehen uns auch in einer schwierigen Lage nicht raus.“

Caren Holstein-Lemke, Leiterin der Kita St. Georg, sprach Zychlinski und Schulte einen großen Dank für die schnelle und vor allem herzliche Aufnahme aus, die 15 der insgesamt 30 Krippenkinder in der KiTamiTu fanden. „Obwohl die Kinder nach dem Brand sehr betroffen waren, sind sie heute wieder fröhlich“, so Holstein-Lemke. Gemeinsam mit Lars Arneke, pädagogische Leitung der Kindertagesstätten in Trägerschaft des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, erarbeitet sie zurzeit eine gemeinsame Übergangslösung für alle betroffenen Krippenkinder: Drei mögliche Ausweich-Gebäude seien aktuell im Gespräch; für eines davon habe die Landesschulbehörde als Aufsichtsbehörde bereits eine vorläufige mündliche Zustimmung erteilt. In ein bis anderthalb Jahren, so die Hoffnung der Kirchengemeinde St. Georg, könnte das Gemeindehaus mit seinen Krippenräumen wieder aufgebaut sein.

Auf die vor dem Besuch gestellte Frage nach einem Gastgeschenk, das der Landesbischof mitbringen wollte, hatte Holstein-Lemke übrigens schnell eine Antwort: Für den Sommer ist für alle Krippenkinder ein Projekt mit Tieren geplant, für das Unterstützung erwünscht sei. „Spontan“, so Ralf Meister, „habe ich mir überlegt, eines meiner vier Hühner aus unserem Garten mitzubringen.“ Tatsächlich wird es jedoch kein Huhn, sondern eine finanzielle Unterstützung für das Projekt geben – sehr willkommen und leichter zu händeln als ein aufgeregtes Federvieh.

Andrea Hesse/Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen
Landesbischof Ralf Meister besuchte die Kinder, die nun in einer benachbarten Kita untergebracht sind. Bild: Angélique Schienke-Bohn