Friedensbildung an den Schulen praktisch
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Hannover. Experten in ziviler Konfliktbearbeitung stehen bereit, um an niedersächsischen Schulen über ihre Einsätze in Krisengebieten zu berichten, Grundsätze der zivilen Konfliktbearbeitung zu vermitteln und deren Chancen und Risiken mit Schülern zu diskutieren. Sie können für Unterrichtsbesuche im Klassenverband im Rahmen von Doppelstunden, Workshops und Projekttagen angefordert werden. Das Angebot gilt ab der Klasse 9 in allen Schulformen. Die Unterrichtseinheiten sind Dank der Finanzierung durch das Kultusministerium und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen bis Ende Oktober 2020 kostenlos.
„Die ausgebildete ‚Friedensfachkräfte‘ verfügen über vielfältige Erfahrungen wie Konflikte gewaltfrei und zivil bearbeitet werden können. Manche blicken auf langjährige Auslandseinsätze zurück,“ sagt Lutz Krügener, Friedensbeauftragte im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. „Sie wollen in einen Dialog mit den Schülern und Lehrern treten. Die Schüler lernen in der Schule, dass Konflikte in der Klasse friedlich gelöst werden können. Es gilt zu vermitteln, dass dies auch bei internationalen Konflikten gelten muss. Friedens- und Sicherheitspolitik ist nicht Militärpolitik, sondern geht von Prävention und der Suche nach einem gerechten Frieden aus.“
In den Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ ist festgelegt, wie die Bundesregierung mit internationalen Krisen und bewaffneten Konflikten umgeht. Unter Federführung des Auswärtigen Amtes wurde ein ressortübergreifendes Gesamtkonzept erarbeitet, in dem hervorgehoben wird, dass zivile Mittel stets Vorrang haben. Sich anbahnende Krisen und Konflikte erkennen und entschärfen, bevor sie eskalieren, steht im Fokus einer verantwortungsvollen Außenpolitik. Auch die Synode der EKD hat im November 2019 nochmals bekräftigt, dass die „Logik der Gewalt“ überwunden werden muss und ein klarer Vorrang für gewaltfreie, zivile Instrumente der Konfliktbearbeitung gilt. Dies gilt es politisch und auch finanziell durchzusetzen, betont Krügener.
Die Koordination des Experteneinsatzes in den Schulen liegt in der Pilotphase bei der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen. Die Vermittlung von Experten für zivile Konfliktbearbeitung erfolgt über: Peter Tobiassen, Evangelisches Bildungswerk Ammerland, Tel.: 0 44 88 / 7 71 51, Peter.Tobiassen@evlka.de. Weitere Informationen: https://www.friedensbildung-niedersachsen.de.
Das Haus kirchlicher Dienste unterstützt und ergänzt als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.
Lutz Krügener/ Friedensarbeit im HkD