Bündnis "Niedersachsen für Europa" feiert einjähriges Bestehen
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Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat vor Abschottungstendenzen in Europa gewarnt und für den Zusammenhalt der Europäer plädiert. "Wir leben in bewegten Zeiten", sagte Weil am Donnerstag in Hannover mit Blick auf den Brexit und andere europaskeptische Bewegungen. "Wir müssen zeigen, dass eine freiheitliche Demokratie, die auf Zusammenarbeit und gegen Ausgrenzung angelegt ist, erfolgreicher sein kann als jedes andere politische System." Auch darum gehe es bei der europäischen Einigung. Weil sprach bei einer Veranstaltung zum einjährigen Bestehen des Bündnisses "Niedersachsen für Europa" vor rund 150 geladenen Gästen. Das Bündnis war im Januar 2019 anlässlich der damals bevorstehenden Europawahl von Vertretern aus Politik, Kirchen, Unternehmen und Gewerkschaften gegründet worden.
Die Präsidentin des evangelisch-lutherischen Landeskirchenamtes in Hannover, Stephanie Springer, rief dazu auf, trotz des Brexit die "Fäden zu den Freunden im Vereinigten Königreich" nicht abreißen zu lassen. So plane die hannoversche Landeskirche etwa eine Partnerschaft zur anglikanischen Diözese Leeds. Die Verbundenheit Großbritanniens "wenn schon nicht zur EU, so doch zu Europa" müsse erhalten werden.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sagte, nach dem Zweiten Weltkrieg hätten sich junge Menschen aufgemacht, Grenzzäune und auch Grenzen in den Köpfen einzureißen. Es sei "das Schlechteste, was uns passieren kann", wenn jetzt wieder Grenzen neu errichtet würden: "Der wirtschaftliche Wohlstand in Deutschland hängt maßgeblich mit Europa zusammen." Laura Pooth vom Deutschen Gewerkschaftsbund betonte, die Europäische Union sei seit 70 Jahren ein Garant des Friedens: "Europa ist eine Insel der Vernunft und der Stabilität im Meer der Unvernunft."
Ziel des Bündnisses ist es, die Bürgerinnen und Bürger des Bundeslandes über die EU, ihre Institutionen und ihre Verdienste zu informieren und für den europäischen Gedanken zu werben. Dazu gab es 2019 zahlreiche Veranstaltungen. Der Initiative haben sich inzwischen rund 190 Institutionen, Verbände, Kommunen, Vereine und Gemeinden angeschlossen. Es vereint unter seinem Dach kleine Kirchengemeinden und Global Player wie etwa den Volkswagen Konzern. Damit bildet das Bündnis nach eigenen Angaben die gesamte Breite der niedersächsischen Gesellschaft ab.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen