Kirche und Behinderten-Einrichtungen erinnern an NS-Opfer
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Celle. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst wollen die Celler Lebenshilfe und die Lobetalarbeit in Celle am 25. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Dabei wollten sie vor allem Menschen mit Behinderungen in den Blick nehmen, teilte ein Sprecher der Behinderten-Einrichtung Lobetalarbeit mit. Die Feier ab 11 Uhr in der Celler Stadtkirche wird von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam gestaltet. Die Predigt hält Pastorin Ulrike Drömann von der Lobetalarbeit. Beteiligt sind auch der evangelische Kirchenkreis und die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.
Unter der Überschrift "wir lieben das Leben" wollen die Initiatoren auch an die Fortschritte für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen erinnern, die seit 1945 erreicht wurden. Der Gedenktag wird durch weitere Veranstaltungen ergänzt. So berichtet bereits am 21. Januar der Autor Andreas Babel im Kantoreisaal der Stadtkirche über seine Recherchen zu den Schicksalen von Kindern mit Behinderung in der NS-Zeit. Am 27. Januar um 19 Uhr referiert die Leiterin der Euthanasie-Gedenkstätte in Lüneburg, Carola Rudnick, über die Opfer nationalsozialistischer Tötungsaktionen in der Region Celle. Im Neuen Rathaus ist noch bis Ende Januar eine von der Gedenkstätte konzipierte Ausstellung zu sehen.
Die Angebote der diakonischen Lobetalarbeit werden nach deren Angaben von fast 900 behinderten Menschen genutzt. Zudem unterhält das Unternehmen in Celle und im mecklenburgischen Lübtheen Einrichtungen für Senioren. Der Verein Lobetalarbeit wurde 1947 in Hetendorf bei Celle gegründet. Vorläufer war ein Heim für geistig behinderte Kinder und Betagte in Lübtheen, das 1941 von den Nationalsozialisten enteignet wurde. Die Kinder wurden in Wehrmachtsbussen abtransportiert und später umgebracht. Ein Teil der in Lübtheen tätigen Schwestern konnte mit einigen Bewohnern fliehen
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen