Sitzung des Kirchenkreistages Harzer Land in Osterode
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Osterode. Kirchengemeinden könnten künftig umsatzsteuerpflichtig werden. Diese Nachricht war sozusagen das Nikolausgeschenk an die Mitglieder des Kirchenkreistages Harzer Land. Bei der Sitzung am vergangenen Freitag in Osterode erläuterte Kirchenamtsleiter Karl-Heinz Himstedt, was es damit auf sich hat. Grundsätzlich nämlich muss jede Gemeinde ab 2021 eine Steuererklärung abgeben, was bei den Anwesenden nicht gerade für Begeisterung sorgte.
Die Landeskirche hat sich diese Regelung nicht einfach ausgedacht, sondern folgt damit geltendem EU-Recht, das natürlich umgesetzt werden muss. Allerdings, so beruhigte Himstedt, werden Gemeinden erst steuerpflichtig, wenn der Umsatz einen gewissen Satz überschreitet, was, so erläuterte er, überhaupt nur auf etwas zehn Prozent der Gemeinden zutreffe. Die Steuererklärung muss dennoch jede Gemeinde abgeben und auch vom Kirchenvorstand unterschreiben lassen, ebenso wie jedes Unternehmen und auch jeder Verein dazu verpflichtet ist. Bei der Erstellung hilft das Kirchenamt natürlich.
Neben diesem Thema gab es zum Glück noch einige weitere, die eindeutig leichter von der Hand gingen. So konnte Christine Rößling aus Zellerfeld als neue Gleichstellungsbeauftragte begrüßt werden. Sie ist Küsterin in St. Salvatoris, in der Frauenarbeit engagiert und Lektorin, stellte sie sich vor und freue sich auf die neue Aufgabe.
Eine neue und alte Aufgabe erwartet auch Petra Utermöller aus Bad Sachsa, die erneut für die Landessynode gewählt wurde und die Arbeit für den Kirchenkreis auf Landeskirchenarbeit somit auch künftig fortsetzt. Sie berichtete aus Hannover, dass Landesbischof Ralf Meister sich gerade für die Bewahrung der Schöpfung und ein eindeutiges Auftreten gegen Antisemitismus als aktuelle Themen angesprochen habe. Zudem werde in der Landeskirche derzeit die Teilnahme von Jugendlichen am Abenmahl diskutiert, wobei die Landeskirche die Auffassung vertritt, dass getaufte, aber noch nicht konfirmierte Gemeindeglieder teilnehmen sollten.
Um den Nachwuchs in den Gemeinden ging es auch bei einem Beschlussvorschlag, den Büchergeldzuschuss für angehende Theologen betreffend. Diese können nämlich vom Kirchenkreis finanzielle Unterstützung bekommen. Das soll nun auch für angehende Diakone gelten, so der einstimmige Beschluss.
Ebenfalls beschlossen wurde die Finanzsatzung, die sich mit der Verwaltungsumlage für Friedhöfe und auch mit Einnahmen aus der Forst beschäftigt, wobei hier gerade nach etlichen kürzlichen Schäden beispielsweise im Alten Amt verträgliche Regelungen gefunden werden müssen.
Ingrid Baum berichtete kurz über den Umzug der zum Kirchenkreis gehörenden Fachstelle für Sucht und Suchtberatung nach Osterode, der durchweg positiv aufgenommen worden ist. Allerdings sei dort derzeit eine Stelle für einen Arzt ausgeschrieben, deren Besetzung aufgrund der besonderen erforderlichen Qualifikationen derzeit schwierig ist. Sollte sich auch im kommenden Jahr niemand finden, könnte es dazu führen, dass bestimmte Angeboten eben wegfallen müssen.
Dem Problem der Stellenbesetzung nahm sich auch Superintendent Volkmar Keil in seinem Bericht an. Wenn er im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, wird er den Kirchenkreis mit einer vakanten Stelle übergeben, doch das wird definitiv nicht so bleiben. Daher rief er dazu auf, bei Bewerbungen kreativ zu werden und riet die Kirchengemeinden dazu an, durchaus offensiv auf Kandidaten zuzugehen, die sie für ein Amt als geeignet erachten. Vermutlich, so meinte er, werden wir schon bald in eine Situation gelangen, in der sich nicht mehr Menschen für Stellen bewerben, sondern umgekehrt.
Ansonsten halte er nach wie vor die Überforderung einzelner für ein Thema, über das gesprochen werden sollte und drückte es in dem Satz aus: „Ich wünsche mir eine Kirche, in der wir wieder Zeit für die Menschen haben.“
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land