Startseite Archiv Nachricht vom 28. November 2019

Landeskirche offen für weitere evangelische Schulen

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Hannover. Die hannoversche Landeskirche strebt weitere evangelische Schulen an. Derzeit hat sie sechs allgemeinbildende Schulen in ihrer Trägerschaft, darunter vier Gymnasien, eine Integrierte Gesamtschule und eine Grundschule. Ziel sei es, noch mindestens zwei weitere Schulen in Niedersachsen zu gründen, für die das Land bereits eine erhöhte Förderung zugesagt habe, sagte Bildungsdezernentin Kerstin Gäfgen-Track am Donnerstag dem epd. Vor der Landessynode in Hannover betonte sie: "Es wird für die Zukunft unserer Kirche wichtig sein, über evangelische Schulen Menschen zu erreichen."

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des landeskirchlichen Schulwerkes, sagte die Oberlandeskirchenrätin: "Evangelische Schulen sind Ausdruck dafür, dass wir uns als Kirche für andere verstehen." Es gehöre zum Auftrag der Kirche, Bildung und Bildungsgerechtigkeit zu unterstützen. Für die Gründung oder Übernahme einer Schule gälten allerdings besondere Voraussetzungen. Die jeweilige Kommune müsse das Projekt ebenso mittragen wie örtliche Kirchengemeinden. Zudem müsse die Schule ein klares evangelisches Profil haben.

Dazu gehören laut Gäfgen-Track regelmäßige Andachten, Praktika für die Schülerinnen und Schüler etwa in diakonischen Einrichtungen oder auch Partnerschaften mit Schulen in Ländern wie Tansania, Indien oder Israel. Die älteste Schule in Trägerschaft der Landeskirche ist das 1946 gegründete Gymnasium "Paul-Gerhardt-Schule" in Dassel bei Northeim. Zuletzt übernahm die Landeskirche 2011 die IGS Wunstorf bei Hannover.

Zu knapp einem Fünftel werden die Schulen Gäfgen-Track zufolge aus Mitteln der Kirche finanziert, knapp 70 Prozent kommen vom Land und den Kommunen, der Rest aus Beiträgen der Eltern und weiterer Förderer. Wie alle Schulen in freier Trägerschaft stünden auch die der Landeskirche etwa durch den Ganztagsbetrieb und die Inklusion vor neuen Herausforderungen, sagte sie. "Wir brauchen dringend eine Erhöhung der Finanzhilfe des Landes."

Nach ihren Worten besuchen nicht nur christliche Kinder die kirchlichen Schulen. Von den insgesamt rund 4.200 Schülerinnen und Schülern seien 59 Prozent evangelisch, 13 Prozent katholisch, 19 konfessionslos und die übrigen gehörten anderen Religionen an.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
Foto: Jens Schulze