Startseite Archiv Nachricht vom 18. November 2019

Die dritte Auflage der Pop Up-Kirche startet in Hildesheim

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Hildesheim. Wo sich ehemals ein Ladengeschäft befand, ist nun die dritte Kirche auf Zeit „aufgepoppt”: Mit einem Konzert und einer Vernissage wurde die neue Pop Up-Kirche am Freitagabend eröffnet. Bis zum 25. November werden den BesucherInnen in der Schuhstraße 54 Musik, Workshops, Yogakurse, Lesungen, Andachten und mehr geboten.

„Loslassen" lautet der Titel der dritten Auflage: „Bei der Themenwahl orientieren wir uns stets am Kirchenjahr oder an den Jahreszeiten”, so Nele Gittermann, die das Projekt im evangelischen Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt leitet. Der November sei eine Zeit des Abschieds und des Gedenkens. „Jedoch kann Loslassen auch in eine positive Richtung gedeutet werden”, betont Gittermann. So spielen auch Verzicht und Nachhaltigkeit eine große Rolle bei der Programmgestaltung: Es werden mehrere Do-it-yourself-Workshops angeboten, in denen die BesucherInnen unter anderem Bienenwachstücher oder wohlschmeckende Aufstriche herstellen können. „Wir möchten Farbe in den dunklen November bringen,” erklärt Nele Gittermann.

Während die beiden vorigen Pop Up-Kirchen jeweils für einen Monat die Leerstände in der Stadt belebten, fällt die dritte Auflage mit zehn Tagen deutlich kürzer aus: „Die Kirche auf Zeit ist zunächst ein Experiment, daher probieren wir vieles noch aus”, erklärt Nele Gittermann.

Zuvor war das Konzept durch feste Öffnungszeiten offener angelegt; die BesucherInnen konnten je nach Belieben kommen und gehen. Dadurch entstanden jedoch immer wieder Leerzeiten, in denen sich nur wenige in das Geschäft trauten. Zwar kann mensch auch dieses Mal selbst aktiv werden und eigene Ideen einbringen. Doch das Programm sei nun dichter gestaltet, so Nele Gittermann. „Wir haben festgestellt, dass spezifische Aktionen bei den BesucherInnen besser ankommen.”

Das zeigte sich auch bei der Eröffnung am Freitagabend: Schnell füllte sich der gemütlich gestaltete Raum mit zahlreichen interessierten Gästen. Während Masha Kashyna die BesucherInnen mit harmonischer Musik am Vibraphon und am Sopransaxophon erfreute, ließen Juli Nichell und Birgit Mattausch auf der Schreibmaschine Spontangedichte entstehen.

Die BesucherInnen konnten sich bei ihnen ein Thema wünschen – bereits kurze Zeit später hielten sie ein passendes Gedicht in den Händen. „Man darf nicht zu lange nachdenken und muss einfach drauf los schreiben”, erklärte Juli Nichell. Das Konzept kam gut an, den ganzen Abend lang hatte sich eine dichte Menschentraube um den Tisch versammelt.

Auch die Fotoausstellung wurde an diesem Abend eröffnet – das Ergebnis eines Wettbewerbs, dessen GewinnerIn bei der Finissage am 25. November gekürt wird. Bis dahin haben die BesucherInnen die Möglichkeit, Yoga zu machen, an einem Bibel-Krimidinner teilzunehmen, zur Kleidertauschparty zu kommen, diverse Selbstmach-Workshops zu erleben oder mit  Superintendent Mirko Peisert einen ungewöhnlichen Gottesdienst am Buß- und Bettag zu feiern. Und werktags sind alle um 13 Uhr zum Mittagsimbiss eingeladen. Das vollständige Programm gibt es unter www.popupkirche.com.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt